AXA Vorsorge Report zeigt deutliche regionale Unterschiede
04.09.2025

Foto: © Ingo Bartussek - stock.adobe.com
Eine aktuelle Auswertung des AXA Vorsorge Reports zeigt: 15 Prozent der Deutschen gehen davon aus, bis zum Renteneintritt eine Erbschaft zu erhalten und diese aktiv für ihre Altersvorsorge nutzen zu können. Doch die Erwartungen unterscheiden sich stark nach Regionen.
Besonders hoch ist die Erwartungshaltung in Hessen: Fast jeder Vierte (23 Prozent) setzt hier auf eine künftige Erbschaft als Finanzierungsbaustein für den Ruhestand. Auch in Baden-Württemberg (18 Prozent) rechnet ein überdurchschnittlicher Anteil damit, auf diesem Wege ihre Altersvorsorge zu sichern. Dagegen verlassen sich in Nordrhein-Westfalen und Bayern jeweils nur 14 Prozent der Befragten auf ein Erbe als Bestandteil ihrer Altersplanung.
Wer für die eigene Rente auf eine Erbschaft setzt, dürfte die aktuelle politische Diskussion um die Erbschaftssteuer besonders interessiert verfolgen. Erst kürzlich forderte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder eine Reform der Erbschaftssteuer, die stärker regionalisiert ausgestaltet werden soll.
Vor dem Hintergrund, dass sich vor allem in Hessen und Baden-Württemberg überdurchschnittlich viele Menschen fürs Alter aufs Erben verlassen, könnte eine veränderte Steuer auf Erbschaften großen Einfluss auf die tatsächliche finanzielle Absicherung im Alter haben.
Genau diese Unsicherheit ist einer der Gründe, warum Expert:innen davor warnen, sich bei der Vorsorge fürs eigene Alter auf ein vermeintliches Erbe zu verlassen. Denn viele Faktoren sind kaum vorauszusehen. Hinzu kommt, dass zum Beispiel die Eltern möglicherweise auf ihr Vermögen zurückgreifen müssen, um im hohen Alter ihre Pflege zu finanzieren, sofern keine entsprechende Pflegeversicherung abgeschlossen wurde.
„Ein Erbe ist unsicher. Wer wann wie viel erbt und zu welchen steuerlichen Bedingungen, ist kaum vorauszusehen. Es ist es gefährlich, die eigene Altersvorsorge darauf zu stützen“, erklärt Karsten Dietrich, Vorstand Personenversicherung bei AXA Deutschland. „Wer finanziell unabhängig im Ruhestand sein möchte, sollte auf eigene, planbare Vorsorgestrategien setzen.“ (mho)

BVK sieht Reform der betrieblichen Altersvorsorge auf gutem Weg
