Bewegung im ETF-Markt

02.08.2023

Sophia Wurm. Foto: State Street Global Advisor

Im Juli erfreute sich der europäische ETF-Markt erneut einer sehr starken Nachfrage. In der Summe waren Netto-Zuflüsse von 17,2 Milliarden US Dollar zu verzeichnen, wobei der Großteil diesmal auf den Anleihen-Bereich entfiel. Mehr als 9,5 Milliarden US Dollar an neuen Geldern wurden hier investiert, während Aktien-ETFs ebenfalls auf 7,5 Milliarden US Dollar kamen. Die Schere zwischen den beiden Assetklassen ging ab der Monatsmitte deutlich auseinander.

Im Kontext entscheidender Notenbanksitzungen von Fed, EZB, BoE und weiteren wie zum Beispiel der Bank of Japan waren Staatsanleihen (+4,3 Milliarden USD), Unternehmensanleihen (+2,0 Milliarden USD) sowie Strategien mit besonders kurzen Laufzeiten (+1,8 Milliarden USD) stark nachgefragt. Neben klassischen Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating erfreuten sich im Juli aufgrund der positiven Grundstimmung an den internationalen Finanzmärkten auch Anleihen im High-Yield Segment hoher Nachfrage (750 Millionen USD). Moderate Abflüsse gab es lediglich bei Anleihen mit Inflationsschutz.

Die Aktienmärkte profitierten auch im Juli weiterhin von der Fantasie rund um technische Neuerungen und Produktivitätssteigerungen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig fielen insbesondere in den USA einige Konjunkturdaten weniger schlecht aus als erwartet bzw. befürchtet. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass die steigenden Aktienmärkte – S&P 500 und DAX mit neuem Allzeithoch – von Zuflüssen in ETFs begleitet wurden. Besonders beliebt waren ETFs auf US-amerikanische Aktien (+4,3 Milliarden USD). In Ergänzung zum Standardwerte Index S&P 500 wurde aber auch in mittelgroße Unternehmen wie dem S&P 400 und dem S&P 600 Small Cap investiert.

Nach monatelangen Abflüssen und strategischen Untergewichtungen in vielen Portfolios verzeichneten auf der Seite der Aktiensektoren auch Energietitel wieder Zuflüsse. ETFs mit einem Bezug zu US-Energiewerten profitierten mit Zuflüssen von etwa 250 Millionen US Dollar. Auf der Verliererseite fanden sich europäische Banken und Telekommunikationsanbieter.

Marktkommentar von Sophia Wurm, Vice President SPDR ETFs bei State Street Global Advisors.