China im Jahr des Drachen: Strukturwandel und Finanzregulierung

16.02.2024

Magdalena Polan. Foto: PGIM Fixed Income

Die ungewissen Wachstumsaussichten Chinas bleiben eines der größten globalen Makrorisiken, was durch die schwache Entwicklung der chinesischen Binnenmärkte im bisherigen Jahresverlauf noch verstärkt wird.

Eine vorausschauende Betrachtung erfordert jedoch den Einbezug der nominalen und realen Rahmenbedingungen in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Inflationsbereinigt erscheint Chinas Wachstum und der Anteil des Konsums mit 4-5 % relativ gesund, während der Beitrag von Investitionen, Lagerbeständen und Nettoexporten hinterherhinkt. Die relative Stabilität auf inflationsbereinigter Basis ist einer der Gründe, warum die chinesischen Behörden einen schrittweisen Ansatz bei den Konjunkturmaßnahmen verfolgen.

Auch wenn es in China zu weiteren Konjunkturmaßnahmen kommen wird, werden diese wahrscheinlich nicht an die Maßnahmen von 2008 oder 2015 heranreichen, als die politischen Entscheidungsträger einen größeren fiskalischen Spielraum hatten und der Immobiliensektor als zyklischer Faktor betrachtet wurde (und nicht wie heute als struktureller Faktor). Unsere Einschätzung zusätzlicher, aber nicht massiver Stimulierungsmaßnahmen – die die Wachstumserwartungen zwar positiv, aber mit 4,5 % im Jahr 2024 moderat halten sollten – spiegelt die vielfältigen Ziele der politischen Entscheidungsträger wider, darunter nationale Sicherheit, Strukturwandel und Finanzregulierung.

Marktkommentar von Magdalena Polan, Head of Emerging Market Macroeconomic Research bei PGIM Fixed Income.