Corona hinterlässt Spuren auf Beteiligungsmarkt

Gemischte Entwicklung bei Vermögensanlagen

Im Bereich der Vermögensanlagen gab es zwei gegenläufige Entwicklungen: So erhöhte sich die Anzahl der neu emittierten Produkte von 2019 auf 2020 um 17 Stück, das zu platzierende Volumen sank aber um 35 % auf 438 Mio. Euro (Scope lag für drei Produkte kein verwertbares Datenmaterial vor) und liegt sogar nur halb so hoch wie 2017, als es noch 1,1 Mrd. Euro betrug. Im Jahr 2018 hatten die Vermögensanlagen ein Gesamtemissionsvolumen von 776 Mio. Euro.

Corona prägend für die Zukunft

Laut Scope sind die Dauer und die Auswirkungen der Corona-Krise auch in Zukunft ein wesentlicher Treiber für die Emissionsaktivitäten. So bestehen gerade für einige Immobiliensegmente hohe Unsicherheiten, was sich dann in den Emissionsaktivitäten 2021 zeigen könnte. Laut der Ratingagentur dürften es vor allem Hotelfonds schwer haben. Besonders Business- und Messe-Kongresshotels dürften noch einige Zeit brauchen, aus ihrem Tal zu kommen: So rechnet Scope damit, dass in diesem Bereich nicht vor 2024 mit einer Erholung zu rechnen ist. Sehr unsicher ist auch die Zukunft von Büroimmobilien, auch wenn der zweite Lockdown den Wunsch der Arbeitnehmer verstärkt hat, wieder mehr im Büro zu arbeiten.

Profitieren dürften neben Wohnimmobilien auch die Bereich Health Care und Online-Logistik. Laut Scope dürfte auch das Segment Infrastruktur interessant sein, nicht zuletzt aufgrund von ESG-Gesichtspunkten.

Insgesamt erwartet die Ratingagentur jedoch keine Zunahme der Emissionsaktivitäten der geschlossenen Publikums-AIF, sondern eher ein Niveau leicht unterhalb des Vorjahres. (ahu)