Erstes Branchen-Sozialpartnermodell vor dem Start

21.09.2022

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Die Chemie-Tarifparteien führen das bundesweit erste auf einem Flächentarifvertrag basierende Sozialpartnermodell ein – gemeinsam mit dem ChemiePensionsfonds der R+V Versicherung. Damit werden sie erneut Vorreiter in der betrieblichen Altersversorgung. Zu seinem 20-jährigen Jubiläum schreibt der ChemiePensionsfonds der R+V Versicherung ein neues Kapitel in der Altersvorsorge: Der zur genossenschaftlichen R+V Versicherung gehörende Branchen-Pensionsfonds bereitet den Start des ersten auf einem Flächentarifvertrag basierenden Sozialpartnermodells (SPM) in Deutschland vor.

Möglich gemacht hat diesen Meilenstein in der betrieblichen Altersversorgung eine Tarifvereinbarung der Sozialpartner IGBCE (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) und BAVC (Bundesarbeitgeberverband Chemie). Auf einer Fachtagung in Berlin stellten die Gewerkschaft, der Arbeitgeberverband und die R+V die Eckpunkte des Modells vor, das – vorbehaltlich der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde BaFin – noch 2022 starten soll.

Das Sozialpartnermodell ist eine Betriebsrente auf Basis einer reinen Beitragszusage und bietet durch den Verzicht auf Garantien höhere Renditechancen. Nutznießer sind zunächst neue Tarifbeschäftigte in den Betrieben der chemischen Industrie, die für ihre Altersvorsorge auf den ChemiePensionsfonds setzen. Für die bisherigen Kundinnen und Kunden des ChemiePensionsfonds ändert sich nichts an ihren bestehenden Verträgen und Versorgungen. Die gesetzliche Grundlage für das Sozialpartnermodell hatte bereits 2017 die damalige Bundesregierung geschaffen. Bei der ersten Umsetzung ihres Branchen-Sozialpartnermodells greifen die Chemie-Tarifpartner auf die langjährige Erfahrung der R+V als institutioneller Kapitalanleger zurück. Das Geld für die spätere Betriebsrente der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wird in ein ausgewogenes Anlagekonzept investiert. Eine breite Streuung über mehrere Anlageklassen inklusive einer dynamischen Aktienquotensteuerung sorgt für ein robustes Portfolio. Dieses liefert stabile Erträge unabhängig vom Zinsumfeld, reduziert Wertschwankungen und bettet sich so ideal in das Gesamtkonzept des Sozialpartnermodells ein.

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