Genau dafür braucht man Vertriebspartner

04.11.2023

Inga Gauer, Filialdirektorin bei der KRAVAG/R+V-Allgemeine Versicherung / Foto: © R+V

Warum das Kfz-Geschäft alles andere als tot ist und warum Ihr Kunde Sie gerade hier als Makler braucht, erklärt Inga Gauer, Filialdirektorin bei der KRAVAG/R+V-Allgemeine Versicherung im Interview.

finanzwelt: Zum 01. Juli startet die KRAVAG üblicherweise mit ihren neuen Tarifen. Was gibt es denn für Neuigkeiten?

Inga Gauer»
Natürlich gibt es bei uns zum 01. Juli stets neue  Tarife und Produkte, mit denen wir uns in der Abwerberunde gegenüber dem Wettbewerb positionieren. Was haben wir  konkret gemacht? Wir haben genau hingesehen und zugehört, wo der größte Bedarf bei unseren Vertriebspartnern  herrscht. So haben wir jetzt zum Beispiel eine Ergänzung im Bereich der Fahrerschutzversicherung. Es war ein großer Wunsch unserer Geschäftspartner, eine Fahrerschutzversicherung auch für Motorradfahrer anbieten zu können. Obwohl das Risiko hier etwas höher ist als im klassischen Kfz-Bereich, führen wir dieses Produkt zum 01. Juli ein. Zusätzlich  werden wir noch weitere Bausteine ergänzen, wie etwa Kasko Spezial, das Brems-, Bruch- und Betriebsschäden miteinschließt oder verlängerte Neuwertentschädigungen. Auch  im Elektrobereich sind wir gut unterwegs. Hier gab es den  Wunsch nach einem Rundum-sorglos-Paket, das wir ab dem  01. Juli zur Verfügung stellen. Sehr spannend ist auch unser neues Abo-Modell, das auf veränderte Mobilitätstrends reagiert und für Kunden vorgesehen ist, die gar kein eigenes  Fahrzeug mehr besitzen. Doch was genau steckt in so einem Abo-Modell? Damit wollen wir unabhängig vom Fahrzeug  Mobilität absichern. Der klassischen Kfz-Versicherung liegt  ja immer zugrunde, dass der Kunde ein Fahrzeug besitzt,  sei es ein Auto oder ein Lkw. Aber heute gibt es vor allem  in Großstädten immer mehr Menschen, die nicht mehr auf  ein eigenes Kfz, sondern auf Abo-Modelle setzen. Auch hier  bieten wir jetzt einen Versicherungsschutz an.

finanzwelt: Wir stecken mitten in der Energiewende. Teil dessen ist  ja auch Elektromobilität. Wie sind Sie da aufgestellt?

Gauer»
Wir unterstützen das Thema Elektromobilität schon seit vielen Jahren sehr stark. Das zeigt sich etwa bei der Prämie im Elektrobereich, in der automatisch ein Umweltbonus hinterlegt ist. Zudem haben wir durch das Kasko Spezial eine 60-monatige Neuwertentschädigung  für Elektroautos.

finanzwelt: Wegen der Akkus gibt es da sicherlich einiges zu beachten?


Gauer»
Genau, das Thema Akku ist ein kritischer Faktor. Gerade im Bereich Elektromobilität, in dem die Autos sehr teuer sind und immer langlebiger werden, wollen wir vorbeugen, um dem Kunden und dem Makler mehr Sicherheit zu geben. Deswegen haben wir in der Kasko Spezial jetzt auch eine Allgefahrendeckung für die Akkus eingeführt.

finanzwelt: Bei E-Auto Versicherungen können Makler ja die eingesparten Autoabgase „verkaufen“ und bekommen dafür eine Treibhausminderungsquote ausgewiesen. Wie funktioniert das genau?

Gauer» Die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) ist für Kunden mit Elektrofahrzeugen enorm wichtig. Damit will der Gesetzgeber die Emission klimaschädlicher Gase im Straßenverkehr reduzieren und die Fahrer von E-Autos oder E-Lkw belohnen. Das heißt, der Kunde bekommt Geld! In unserem Makler-Portal kann der Kunde seine Daten ganz einfach eingeben und dann erhält er nach einigen Wochen 310 Euro ausgezahlt. Das ist schon ein sehr großer Beitrag für die Prämie. Und das macht man jedes Jahr, wie die Steuererklärung.

finanzwelt: Und diese kann er über das Maklerportal einlösen, oder?


Gauer» Genau, das erspart dem Kunden viele nervige Anträge und der Makler kann es als Service anbieten. Das stärkt die Kundenbindung und macht den Mehrwert eines persönlichen Vertriebs von Maklern deutlich. Ich kann das nur sehr unterstützen.

finanzwelt: Viele Makler halten das Kfz-Geschäft für tot. Stimmt das?


Gauer» Nein, das spüren wir nicht, obwohl wir diese Diskussion schon seit Jahren führen. Die gängigen Vorurteile lauten, dass Kfz-Versicherungen sehr einfach gestrickt sind, nur billig sein müssen und alles ohnehin nur über Vergleichsportale läuft. Aber ich glaube nicht, dass es keinen Bedarf mehr an Unterstützung oder Beratung gibt. Wir haben doch gerade über die THG-Quote gesprochen – welcher Kunde hat die denn auf dem Radarschirm? Hier können Berater einen klaren Mehrwert liefern. Noch ein Beispiel: Ein Kunde geht auf eine Vergleichsplattform, sieht ‚günstig‘ und schließt eine Versicherung ab. Das böse Erwachen kommt später im Schadensfall, wenn ihm bewusst wird, dass er nicht auf die genauen Inhalte und Leistungen des Anbieters geachtet hat. Viele wissen zum Beispiel gar nicht, dass das Hantieren am Navigationsgerät während der Fahrt bereits als grob fahrlässig eingestuft wird. Kommt es zu einem Unfall und die Versicherung umfasst keinen Verzicht auf grobe Fahrlässigkeit, dann wird es teuer. Das können Kunden nicht wissen, wenn sie nicht die vielen Seiten der Kfz-Versicherung lesen. Und genau dafür brauchen sie die Expertise und Beratung von Maklern und Vertriebspartnern.

finanzwelt: Was sind denn die Themen, die ich als Kfz-Makler aktuell berücksichtigen muss?

Gauer» Ganz klar sind wir auch dieses Jahr wieder mit einem höheren Preisniveau konfrontiert. Wir sehen im Markt, dass das eine oder das andere so nicht mehr finanzierbar ist. Das hat zahlreiche Gründe, wie etwa massiv gestiegene Preise für Ersatzteile. Auch die Schadensfälle haben nach den Corona-Jahren wieder zugenommen und all das führt zu höheren Preisen. Daher kann es jetzt sehr wertvoll sein, auf einen Versicherer zu bauen, der eine Beitragsgarantie hat. So kann man sich frühzeitig einen garantierten Preis sichern und es ist egal, ob sich die Preise bis zum nächsten Stichtag erhöhen oder nicht. Sollte der Preis jedoch sinken, dann erhält der Kunde trotzdem den günstigeren Preis. Deswegen kann ich nur jedem empfehlen, auf Versicherer mit Beitragsgarantie zu setzen.

finanzwelt: Die KRAVAG ist in den Rankings diverser Fachzeitschriften, Vergleichsportale und Rating Agenturen immer oben. Was ist das Erfolgsgeheimnis?

Gauer»
Ich glaube, es ist wie immer eine Kombination aus verschiedenen Dingen: Sowohl die Produkte und die Prozesse, aber auch der Service und die Betreuung vor Ort müssen stimmen. Es kommt also stets auf die gesamte Prozesskette an. Zudem sind wir bei der KRAVAG bundesweit aufgestellt und haben uns ausschließlich auf Kfz-Versicherungen fokussiert. Das bedeutet, auch unsere Maklerbetreuer sind absolute Kfz-Spezialisten. Das merkt man und genau das wissen unsere Vertriebspartner sehr zu schätzen. Es kommt kaum vor, dass ein Kollege mal bei einer Frage sagen muss, das habe ich noch nie gehört und muss mal nachsehen. Gerade diese Beratungskompetenz ist ein großes Pfund. (fw)