Ifo: Deutsche Industrie spürt den Gegenwind

24.05.2023

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Die Luft wird dünner für die deutsche Konjunktur. Das bestätigte der Ifo-Index für das Geschäftsklima, der um 1,7 Punkte auf 91,7 Punkte nachgegeben hat. Es ist der zweite enttäuschende Frühindikator nach den ZEW- Konjunkturerwartungen in der vergangenen Woche.

Es zeichnet sich ab: Der Rückenwind nach der Corona-Pandemie hat an Kraft verloren. Bislang profitierte die Konjunktur von aufgestauter Nachfrage, angesparten Reserven und einem wieder vollumfänglichen Waren- und Dienstleistungsangebot. Auch das Ausbleiben eines Energieengpasses hat einen Einbruch der Wirtschaftsleistung über den Winter verhindert, aber der Effekt trägt nur noch wenig. Gleichzeitig nimmt der Gegenwind spürbar zu. Die Nachfrage in der Industrie liegt teils deutlich unter dem Produktionsvolumen, und die Unternehmen bauen im Wesentlichen ihre Auftragsbestände ab. Die restriktive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank entfaltet zudem immer mehr Bremswirkung. Die Folgen der strafferen Finanzierungsbedingungen sind etwa im Wohnungsbau, beim Konsum langlebiger Güter und bei der nachlassenden Investitionstätigkeit der Unternehmen sichtbar. (ah)