Mehrwert für Markt, Marke und Makler?

24.10.2025

Oliver Drewes und Hannes Heilenkötter. Foto: © blau direkt

Die PHÖNIX MAXPOOL Gruppe AG wird Teil der blau direkt-Gruppe. Dieser Schritt soll die bereits seit zwei Jahren bestehende Partnerschaft festigen und der gemeinsamen Werte eine langfristige Perspektive geben. Im Rahmen des Zusammenschlusses wird Oliver Drewes, parallel zu seiner Rolle als Vorstand der PHÖNIX MAXPOOL Gruppe AG, in die Geschäftsführung von blau direkt berufen und übernimmt die Verantwortung für die Vertriebsaktivitäten beider Unternehmen. Mit ihm und Hannes Heilenkötter, Chief Operations Officer und Geschäftsführer von blau direkt, konnte finanzwelt über die Hintergründe des Mergers sprechen.

finanzwelt: Herr Drewes, Herr Heilenkötter – seit zwei Jahren kooperieren Ihre Pools bereits zusammen. Was war der zentrale Beweggrund für die nun erfolgte Fusion Ihrer beiden Unternehmen. In einer Branche, die ohnehin stark im Wandel ist: Warum ist diese Fusion jetzt der richtige Schritt?

Oliver Drewes: Zwei Jahre voller gemeinsamer Erfolge sprechen für sich. Was für uns als offene Zusammenarbeit begann, hat sich so positiv entwickelt, dass der nächste Schritt nur konsequent ist. Wir haben unsere Technik vereint, viele Projekte gemeinsam gemeistert und sind bereit, die Partnerschaft auf eine dauerhafte Basis zu stellen.

Hannes Heilenkötter: Die Kooperation hat gezeigt, dass die Bündelung der Stärken beider Pools große Mehrwerte erzeugt, insbesondere für die angeschlossenen Maklerinnen und Makler. Mit dem Zusammenschluss und der Aufnahme von Oliver Drewes in die Geschäftsführung von blau direkt stellen wir die Weichen, um diesen erfolgreichen Kurs fortzusetzen.

finanzwelt: Welche Konsequenzen hat die Fusion für die bisher bei Maxpool angebundenen Maklerinnen und Makler und wie erklären Sie diesen den Mehrwert, der sich durch die Fusion ergibt?

Drewes: Für die bei MAXPOOL angebundenen Makler ändert sich an den bestehenden Partnerschaften, Ansprechpartnern und Services nichts. Sie erhalten weiterhin Zugang zur blau direkt Infrastruktur und Systemwelt, während die persönliche Betreuung weiterhin durch MAXPOOL bestehen bleibt. Für Vermittler bedeutet das vor allem eine noch konsistentere Betreuung – unabhängig davon, ob es um Technologie, Prozesse oder fachliche Unterstützung geht. blau direkt bringt die technologische Infrastruktur mit der ganzheitlichen Systemwelt für Vertriebs- und Verwaltungsprozesse. MAXPOOL ergänzt dies durch persönliche Fach-Services, wie der VorOrt-Beratung, einer individuellen Angebotsfindung oder der Unterstützung im Schadensfall durch das LeistungsserviceTeam. So entsteht für Makler eine einzigartige Kombination aus technologischer Exzellenz und persönlicher Begleitung, die im Markt in dieser Form bislang nicht verfügbar ist.

finanzwelt: Die Fusion könnte auch Bedenken auslösen – etwa hinsichtlich Datenhoheit, Wettbewerb oder möglicher Vereinheitlichung von Produktzugängen. Welche Garantien oder Zusagen geben Sie Ihren Partnern, damit Vertrauen langfristig gesichert bleibt?

Heilenkötter: All diese Punkte wurden bereits bei Aufnahme der Kooperation im Jahr 2023 gründlich geprüft und positiv bewertet; in Bezug auf die Wettbewerbssituation sogar seitens des Bundeskartellamts. Die zweijährige Kooperation hat klar gezeigt, dass das Modell sehr gut funktioniert und das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit beider Pools stärkt. Der rechtliche Zusammenschluss erfolgt auf Ebene der Blue MidCo GmbH, so dass die PHÖNIX MAXPOOL Gruppe AG genau genommen eine Schwester der blau direkt GmbH ist und damit ihre Eigenständigkeit behalten wird.

finanzwelt: Der Name MAXPOOL soll als Marke trotz der Fusion weiterhin erhalten bleiben. Ein eher ungewöhnlicher Schritt. Wie begründen Sie das?

Drewes: MAXPOOL ist eine starke Marke mit hoher Identifikation – gerade in Norddeutschland und weit darüber hinaus. Diese Marke aufzugeben, wäre weder im Sinne unserer Makler noch unserer gemeinsamen Strategie. Der Erhalt ist ein klares Signal: Wir schätzen die gewachsene Identität von MAXPOOL und wollen sie langfristig fortführen.

finanzwelt: Herr Drewes, viele Maklerinnen und Makler schätzen MAXPOOL gerade wegen der persönlichen Betreuung und der hanseatischen Unabhängigkeit. Wie stellen Sie sicher, dass diese Identität auch nach der Fusion erhalten bleibt? Werden sich Arbeitsweise, Ansprechpartner oder Prozesse für Makler verändern?

Drewes: Die hanseatische Unabhängigkeit und persönliche Betreuung sind Markenzeichen von MAXPOOL – und das bleibt auch nach dem Zusammenschluss unverändert. Die Ansprechpartner bleiben dieselben, die Arbeitsweise bleibt bestehen. Ergänzt wird dies durch die technische Infrastruktur von blau direkt, so dass die Makler das Beste aus beiden Welten erhalten: Verlässliche Betreuung und modernste Prozesse.

finanzwelt: Herr Heilenkötter, blau direkt ist für seine technischen Plattformen und Digitalisierungskompetenz bekannt. Welche konkreten technologischen Vorteile erwarten die angebundenen Makler beider Häuser?

Heilenkötter: Als Technologieanbieter versorgen wir mittlerweile unterschiedlichste Zielgruppen mit umfangreichen Software-, Infrastruktur- und Applösungen – vom Einzelmakler bis hin zu großen Vertrieben, Maklerpools und Banken. Auch wenn sich die Anforderungen im Detail unterscheiden mögen, ist die grundsätzliche Erwartung meist ähnlich: Vermittler möchten maximale Effizienz und Automatisierung in der Administration sowie unterstützende digitale Services, um Kunden optimal gewinnen, beraten und an sich binden zu können. Das ist auch die Erwartung, die die MAXPOOLMakler an uns haben – und die Entwicklung der letzten zwei Jahre hat gezeigt, dass wir diesen Anspruch sehr gut erfüllen können.

finanzwelt: Viele Makler haben über Jahre enge Bindungen zu „ihrem“ Pool aufgebaut – oft auch emotional. Wie begleiten Sie die Maklerinnen und Makler durch diesen Veränderungsprozess? Gibt es gezielte Kommunikationsmaßnahmen, Support-Teams oder regionale Ansprechpartner?

Drewes: Die positiven Reaktionen unserer Maklerpartner und Versicherer auf den Zusammenschluss bestätigen uns in unserem Weg. Durch die seit 2023 bestehende enge Zusammenarbeit sind wir bestens eingespielt, so dass kein zusätzlicher Unterstützungsbedarf notwendig ist.

finanzwelt: Herr Drewes, Sie werden nach dieser Fusion Mitglied der Geschäftsführung bei blau direkt und verantworten fortan die Vertriebsaktivitäten beider Pools. Gibt es darüber hinaus weitere personelle Konsequenzen in der Führungsebene beider Pools?

Drewes: Weitere personelle Veränderungen sind nicht geplant. Unser Wachstumskurs gelingt nur gemeinsam und dafür brauchen wir jede Kollegin und jeden Kollegen genau an der Stelle, an der sie oder er ihre bzw. seine Stärken am besten einbringen kann.

finanzwelt: Was sind Ihre Ziele nach dieser Fusion für die kommenden Jahre. Welche Meilensteine wollen Sie gemeinsam erreichen.

Heilenkötter: Zunächst steht für uns klar im Fokus, die Zusammenarbeit in der neuen Konstellation erfolgreich fortzusetzen. Beide Unternehmen verfolgen ein gemeinsames Ziel: das Wachstum konsequent fortzusetzen und gleichzeitig die Stärken beider Seiten miteinander zu verbinden. Um sich zu konkreten Meilensteinen zu äußern, ist es an dieser Stelle noch etwas zu früh. (fw)