Nachruf Mario Ohoven

05.11.2020

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Auf Du und Du mit den mächtigsten der Wirtschaft und der Politik. Das war Mario Ohoven.

In seinem Leben stets umtriebig und nach vorne preschend, ist er am 31.10.2020 durch einen schweren Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Der 74-jährige Unternehmer hinterlässt seine Frau Ute und seine Kinder Chiara und Michael.

Es war das Jahr 2001. Da stand ich stolz mit dem „Großen Preis des Mittelstandes“ in den Händen auf der Bühne. Ich hatte für diese Trophäe hart gearbeitet. Es sollte also mein Moment werden. So wäre es auch gekommen, wenn nicht Mario Ohoven meine Laudatio gehalten hätte. Denn er ließ das Laudatio-Licht schlichtweg auf sich selbst scheinen.

So war Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW).

Mich persönlich verbinden drei weitere Punkte mit der Familie Ohoven:

Mit seinem Buch „Die Magie des Power Sellings“ inspirierte er mich schon vor meiner Karriere als Verkaufstrainer. Vieles was damals galt ist heute natürlich anders und doch fühlte ich stets den gleichen Spirit in mir – auch in unseren persönlichen Gesprächen. ER war mit der Grund warum ich mein erstes Buch verfasste.

Als Gast der Unesco-Gala seiner Frau Ute, lernte ich die glamouröse Seite der Ohovens kennen. Im Scheinwerferlicht zwischen Bill Gates, Bud Spencer, Michail Gorbatschow und weiteren Prominente  badete Marios Familie stets im Blitzlichtgewitter. Und trotzdem kümmerte er sich auch zum die Tische dahinter. Plauderte mit Roberto Blanco, Otto Kern und sogar mit mir. Mario war für alle da.

Doch dann erlebte ich noch die ganz leisen, beschauliche Ohoven-Momente. In denen sie ihre private und menschliche Seite zeigten. Kitzbühel, war ein Ort, an den sie sich oft zurückgezogen haben. Im Pfandl oder in der Tenne ließen sie familiär vereint die Sorgen hinter sich. Hier lernte ich sie als zugewandte Menschen kennen. Menschen, für die ihre Familie alles war und immer sein wird.

Angefeindet wurde er oft: Mario Ohoven vor allem durch die mit seiner Investor & Treuhand verbundenen Querelen. Aber auch Ute Ohoven als Unsesco-Botschafterin stand in der Kritik, weil angeblich immer wieder Gelder versickerten. Und seine Tochter, It-Girl Chiara, wurde mehr oder weniger auf ihre Lippenvoluminisierung reduziert.

Dort wo die Ohovens waren herrschte energetische Unruhe. Mario Ohoven war stets geistiger Brandstifter. Er hatte jede Menge Energie, die er nur allzu gerne nach vorne brachte. Dabei ging er keinem Diskurs aus dem Weg. Er stand für das ein, an das er glaubte. Unerschrocken war er und immer Herr der Lage. So stürzte er sich in das pralle Leben. Ein Planer und Macher. Immer unterwegs. Immer am Rande des Möglichen.

Doch nun wurde er zur Ruhe gezwungen. Von jetzt auf gleich.

Ich möchte an dieser Stelle seiner Familie meine aufrichtige Anteilnahme aussprechen. Ein kraftvoller Mann, der nun unerwartet seine letzte Reise antrat, ist von uns gegangen.

Ich bin mir jedoch sicher, dass er dort wo er jetzt ist, wieder die Regeln aufstellend im Scheinwerferlicht sitzt.

Denn eins ist gewiss: Mario Ohoven wird sich mit nichts anderem zufrieden geben.

Mach’s gut Mario.

Nachruf von Roger Rankel