NFTs nehmen Einzug in den Kunstmarkt

26.04.2022

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Non Fungible Tokens (NFTs) haben ihre digitalen Wurzeln fest in der Kunstwelt verankert: Mehr als ein Viertel (27 %) der Kunstkäufer wird laut des nun veröffentlichten zweiten Teils des Hiscox Online Art Trade Reports im Jahr 2022 wahrscheinlich in ein NFT investieren. NFTs sind digitale Echtheitszertifikate, die auf physische Objekte oder virtuelle Güter verweisen. Es kann zwar beliebig viele identische Kopien eines Objektes geben, aber nur ein NFT kann als Original gelten und ist so nur einem Besitzer zuzuordnen.

Der Hiscox Online Art Trade Report zeigt, dass mehr als acht von zehn (82 %) NFT-Käufern angaben, dass es ihnen mehr um die Investition als um die Kunst geht: 95 % derjenigen, die in den letzten 12 Monaten 22.500 Euro für NFTs ausgaben, nannten die Investitionsrendite als Hauptgrund für ihren NFT-Kauf. Darüber hinaus weisen die Ergebnisse der Studie auf eine zunehmende Konvergenz zwischen dem traditionellen und dem Online-Kunstmarkt hin. Fast zwei Drittel der befragten Kunstkäufer haben Kunst oder Sammlerstücke online gekauft – ein Anstieg im Vergleich zu den beiden Vorjahren: Während mehr als acht von zehn bestehenden Online-Kunstkäufern in den letzten 12 Monaten Kunstwerke online gekauft haben, waren es 2020 noch 67 %. Die Online-Kunstverkäufe stiegen von 4,3 Mrd Euro auf geschätzte 7,1 Mrd. Euro im Jahr 2020. Für das Jahr 2021 wird der Online-Umsatz von 12,2 Mrd. Euro prognostiziert.

Die Mehrheit der Kunstkäufer (84 %) glaubt nun, dass der digitale Wandel auf dem Kunstmarkt von Dauer sein wird; im Jahr 2020 waren es lediglich 51 %. Robert Read, Leiter des Bereichs Kunst und Privatkunden bei Hiscox, kommentiert: „Der Online Kunsthandel wächst weiter und ist nicht mehr nur ein Nachzügler, sondern ein fester Teil des Kunstmarktes geworden – ein echtes Zeichen für die Reife des Marktes. Das Gleiche kann man von den NFTs jedoch nicht behaupten, die sich immer noch in der ‚Wildwest‘-Phase ihrer Entwicklung befinden – es handelt sich immer noch sehr stark um einen spekulativen Markt, sodass wir momentan noch viele Höhen und Tiefen erwarten können.“ (hdm)