Porsche verkündet IPO-Datum

19.09.2022

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Am 29.09.2022 soll für die Porsche AG der Startschuss auf dem Börsenparkett in Frankfurt fallen. Das haben Vorstand und Aufsichtsrat des VW-Konzerns entschieden. Ein historischer Schritt, denn es könnte einer der größten Börsengänge Europas der letzten Jahrzehnte werden. Darüber hinaus soll die Anzahl der Wertpapiere eine besondere Symbolfunktion erhalten.

Der legendäre Automobilhersteller will bis zu 113.875.000 Vorzugsaktien inklusive Mehrzuteilungsoptionen ausgeben. Dabei sollen die Vorzüge in einer Preisspanne zwischen 76,50 und 82,50 Euro liegen. Somit könnte der IPO brutto bis zu 9,4 Mrd. Euro in die Kassen des VW-Konzerns spielen. Darüber hinaus soll die VW-Eigentümerholding Porsche Automobil Holding SE (PSE) 25% plus eine Stammaktie der Sportwagentochter erhalten. Dieser Anteil sichert der Holding nämlich eine Sperrminorität, mit deren Hilfe sie bei wichtigen Entscheidungen beträchtlichen Einfluss ausüben kann. Ein Verkauf würde VW bis zu 10,1 Mrd. Euro bringen.

Eine außerordentliche Hauptversammlung soll im Dezember entscheiden, ob durch eine Sonderdividende 49% des gesamten Erlöses aus Börsengang und Stammaktienverkauf wieder an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Mit dem übrigen Teil der Einnahmen plant die VW AG gigantische Investitionen, um den Konzern fit für die Zukunft zu machen – z.B. in der Elektromobilität und Digitalisierung. Außerdem erhofft sich die VW AG vom Börsengang der Porsche AG, selbst für Investoren attraktiver zu werden. Derzeit erreicht VW am Finanzmarkt einen Wert von rund 87 Mrd. Euro Marktkapitalisierung. Den Börsenwert der Porsche AG schätzen verschiedene Analysten auf 70 bis 85 Mrd. Euro.

Unter all diesen Zahlen findet sich übrigens eine, die vor allem die Porsche-Liebhaber begeistern dürfte: durch die Neustrukturierung soll es insgesamt 911 Mio. Wertpapiere geben. Hierbei handelt es sich offensichtlich auf eine Anspielung auf das wohl legendärste Porsche-Modell, den 911er. (sh)