Rating Altersvorsorge 2025
25.11.2025

Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Foto: © Marc Theis, Hannover
Das Altersvorsorge-Rating 2025 von Franke und Bornberg nimmt 922 Tarife und Tarifkombinationen aus allen drei Schichten der kapitalgedeckten Altersversorgung unter die Lupe. Stärker berücksichtigt wird die Flexibilität in der Vertragsgestaltung und die Nachhaltigkeit der Unternehmen. Besonders Fonds- und Hybridtarife können im aktuellen Rating überzeugen.
Die aktuellen politischen Diskussionen um die gesetzliche Rentenversicherung machen deutlich, dass die private Altersvorsorge gerade für jüngere Generationen immer wichtiger wird. Gleichzeitig wurde die gut gemeinte Fehlverhaltensprävention in der Altersvorsorge-Regulierung übersteuert: Strenge Kapitalanforderungen und ein enges Anlagekorsett haben echte Garantien faktisch ausgetrocknet, während Informations- und Governancepflichten Komplexität und Kosten erhöhen – ohne den Kundennutzen im gleichen Maß zu steigern.
Im Ergebnis bietet der Markt heute „Garantie-light“-Produkte mit mehr Risiko bei Kunden und weniger Rendite als möglich wäre. Lebens- und Rentenversicherungen waren jahrzehntelang die maßgebliche Ergänzung zur gesetzlichen Rentenversicherung. Doch dieser Status bröckelt. „Seit Einführung des Alterseinkünftegesetzes 2005 ist die kapitalgedeckte Vorsorge auf dem Rückzug. Heute hat sich das Neugeschäft gegenüber 2005 halbiert“, sagt Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Mit mehr als zwei Millionen Neuabschlüssen bilden Rentenversicherungen zwar auch heute noch eine tragfähige Säule der Altersversorgung, der Bedarf liegt jedoch weit darüber. „Politische Versprechungen bringen keinen sorgenfreien Ruhestand. Die Menschen müssen ihre Altersvorsorge wieder stärker in die eigenen Hände nehmen und die Politik muss nutzlose Regulatorik zurückfahren, um Versicherern mehr Kundennutzen zu ermöglichen“, so Franke.
Private Altersversorgung: Drei Schichten im Überblick
Das Altersvorsorge-Rating 2025 (AV-Rating) unterstützt Vermittler und Verbraucher bei der Auswahl eines leistungsfähigen Produktes in allen drei Schichten. Basisrenten (Schicht 1) profitieren von steuerlicher Förderung. Erst die spätere Rente wird besteuert. 2024 blieb der Absatz mit 132.000 Verträgen unter den Möglichkeiten. Die Riesterrente (Schicht 2) ist geschwächt. Je länger die Reform auf sich warten lässt, umso stärker bricht das Neugeschäft ein. 2024 kamen nur 30.000 Neuverträge hinzu. Zehn Versicherer bedienen dieses Geschäftsfeld aktuell. Die 3. Schicht verzeichnet mit über einer Million die meisten Abschlüsse. Sie bietet breitere Anlagemöglichkeiten und wird aus versteuertem Einkommen finanziert, Steuervorteile greifen erst in der Auszahlungsphase.
2025 bewertet das AV-Rating über alle drei Schichten 922 Tarife und Tarifkombinationen von 53 Anbietern. Mit 552 Tarifkombinationen ist das Angebot in der dritten Schicht am größten. Untersucht werden die Kategorien Klassische Rentenversicherung, Index, Beitragsorientierte Hybride (bo Hybrid), Garantieorientierte Hybride go Hybrid) und Fonds.
Fondsrenten bilden mit 42,6 % aller Produkte die stärkste Gruppe. Garantieorientierte Hybride folgen mit 19,6 %. Bei der Qualität führen Index- und Fondsrenten; klassische Tarife liegen meist dahinter.
Fazit und Ausblick
Fonds- und Hybridtarife bieten derzeit die größte Flexibilität und vielfach die kundenfreundlichsten Lösungen. Gleichzeitig eröffnen sie in der Regel höhere Renditechancen. Klassiktarife hingegen geraten zunehmend ins Abseits. Der gestiegene Höchstrechnungszins hat dem Geschäft bislang kaum neuen Schwung verliehen. Die lang erwartete Reform der Riester-Rente („Altersvorsorgedepot“) könnte noch in diesem Jahr das Kabinett passieren. Damit verbindet sich die Hoffnung auf schlankere Tarife, mehr Transparenz und weniger obligatorische Garantien. Der neue Nachhaltigkeits-Score zeigt, ob Nachhaltigkeit tatsächlich im Geschäftsmodell verankert ist. Er dient als zusätzlicher Indikator für hohe Qualität und fließt in die Gesamtwertung ein. (mho)

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