Schweiz: Negative Zinsen
07.02.2013
Erstmals seit den Währungsunruhen der 60er stellen Schweizer Banken ihrer Kundschaft negative Habenzinsen in Rechnung: Wer in Franken anlegen will, muss Zinsen zahlen statt sie zu kassieren.
(fw/mk) Hintergrund ist der Kampf der Währungshüter der Schweizer Nationalbank gegen die starke Aufwertung des Franken gegenüber Dollar und Euro. Sie haben daher die Leitzinsen auf Null gesetzt, kaufen große Mengen fremder Währung gegen Franken auf und haben die Guthaben der Schweizer Banken bei der Notenbank von 30 Mrd. auf 200 Mrd. Franken erhöht. Der Franken ist so teuer geworden, dass die Schweizer Wirtschaft zunehmend Probleme hat, ihre Produkte und Leistungen an den Mann zu bringen. Unmittelbar betroffen ist das für die Schweiz nicht unbedeutende Gastgewerbe, Hotels und Restaurants der Ferienregionen verlieren Kundschaft aus Euroland. Bei den Güterexporten kompensiert bislang der schneller wirksame Preiseffekt den erst mit Verzögerung voll wirksamen Mengeneffekt auf die Exporte, deren Volumen bereits sinkt.







