Emerging Markets statt US-Tech – Macro+lässt Gewinne laufen

14.11.2025

Markus Haid - Foto: Copyright PRIVATCONSULT Vermögensverwaltung GmbH

Exklusiv

Markus Haid, Fondsmanager des „Macro + Strategy“, im Gespräch mit Alexander Heftrich zu einem Rück- und Ausblick. Wo liegen die Chancen? Was ist von Rohstoffen, US-Aktien und den Emerging Markets zu erwarten. 

finanzwelt: Herr Haid, in den letzten beiden Jahren haben Sie von einer deutlichen Gold-Quote profitiert. Zuletzt kam es zu deutlichen Gewinnmitnahmen. Ist der Trend vorbei?

Markus Haid: Im gesamten Goldzyklus befinden wir uns meines Erachtens mittendrin bis Anfang des letzten Drittels. Kurzfristig war der Anstieg etwas zu dynamisch, daher ist die jüngste Verschnaufpause zu begrüßen. Im Laufe des Jahres habe ich deswegen auch das Goldexposure von 30 auf 21% reduziert. Aufgrund des fortgeschrittenen Schuldenzyklus und des mangelnden politischen Willens daran etwas zu ändern, bleibt Gold aber aussichtsreich und ein wertvoller Baustein. Vermutlich die nächsten Jahre.

finanzwelt: Verwenden Sie im Fonds physisches Gold oder allokieren Sie lieber Minengesellschaften?

Haid: Im Macro + Strategy wird als Basisinvestment Gold über physische ETC abgebildet. Seit Jahresbeginn wurde zudem physisches Silber beigemischt. Minenaktien sind nicht prominent gewichtet, da sie zu volatil sind und die Korrelation insgesamt nicht mehr stimmen würde. Daher sind Gold- und Silberminen nur taktisch beigemischt. Per Ende September hatten wir Gold mit 22% gewichtet, während Silber mit 2,4% und Minen mit etwa 2,6% im Depot enthalten waren. Auch eine Position Kupfer wurde im August aufgebaut.

finanzwelt: Während Rohstoffe mit knapp 30% weiterhin prominent allokiert sind, liegt die Aktienquote Ende September bei gut 43%. Worauf setzen Sie hier?

Haid: In den USA wurden zuletzt die Zinsen gesenkt, während Trump auf eine Politik des schwachen Dollars setzt. Zwei Faktoren, die insbesondere Aktien aus den Emerging Markets helfen sollten. Daher haben wir bereits seit einiger Zeit eine Übergewichtung in den Emerging Markets, während US-Titel derzeit deutlich untergewichtet sind.

finanzwelt: Was stört Sie an US-Titeln?

Haid: Das Shiller-KGV, der Buffett-Indikator und zahlreiche andere Indikatoren zeigen derzeit einen sehr teuren amerikanischen Aktienmarkt. Hinzu kommt, dass der Markt auf wenige Titel konzentriert ist. Die Mag 7 sind jedem ein Begriff. Nvidia ist wertvoller als der gesamte kanadische Aktienmarkt. Das Sentiment ist extrem bullish, weswegen der Nasdaq in den letzten Jahren sehr viel Geld angezogen hat. Liquidität ist wie Wasser – wenn der Nasdaq kein Thema mehr ist, fließt sie woanders hin.

Das ist ein Grund für mich, dort zu sein, wo diese Liquidität hinfließen kann, nicht wo sie bereits seit Jahren hingeflossen ist, obwohl ich natürlich weiß, dass Übertreibungen oft länger andauern, als man glaubt.

finanzwelt: Hat sich diese Positionierung im laufenden Jahr bezahlt gemacht?

Haid: Ja, im Jahr 2025 konnten die Emerging Markets den S&P500 deutlich outperformen, vor allem hat der US-Dollar die amerikanischen Zugewinne erodiert. Es sind auch einige „Contrarian“ Wetten gut aufgegangen, beispielsweise in chinesische Aktien zu investieren.

In den letzten 10 Jahren ist generell eine gewaltige Bewertungs-Schere zwischen den Emerging Markets und den USA aufgegangen. Der Nachholbedarf bleibt also immens. Erst vor kurzem, nämlich kurz vor den Wahlen in Argentinien, habe ich in diesem Land Aktien gekauft, das Risikoprofil erschien mir sehr asymmetrisch.

finanzwelt: Ein gutes Händchen also, das Sie heuer haben. Einzig das Thema Energie hat sich weniger positiv entwickelt.

Haid: Das stimmt, Energie brachte keinen positiven Beitrag. Ich werte dies allerdings keineswegs negativ, da Energie als Beimischung und Versicherung für geopolitische Risiken zu sehen ist. Zudem ist der Sektor günstig bewertet und weist eine negative Korrelation auf. Im Portfoliokontext übernimmt die Position also eine wichtige stabilisierende Funktion.

finanzwelt: Herr Haid, mit über 10% p.a. Rendite über die letzten 5 Jahre, bei einer moderaten Volatilität und ausgezeichneter Sharpe Ratio: Was können Anleger noch erwarten?

Haid: Wir alle tun gut daran, der eigenen Hybris abzuschwören und demütig zu bleiben. Gerade weil die Aktienmärkte so gut laufen und bereits gelaufen sind. Ich freue mich, den Investoren ausgezeichnete Ergebnisse geliefert zu haben.

Hektisches Reagieren bring derzeit wenig. Es braucht vor allem Besonnenheit, innere Überzeugung sowie ein ruhiges und robustes Portfolio für viele Eventualitäten. Wie bereits mehrmals geschrieben befinden wir uns im schwierigen „4th Turning“ des Gesellschaftszyklus. Dinge können sich hier rasch ändern, weswegen Flexibilität im Denken und Handeln sehr wichtig ist, ohne jedoch zu aktionistisch zu sein.

Mit der derzeitigen eher defensiven Ausrichtung und einer Cash-Quote von 10% tragen wir den herausfordernden Zeiten Rechnung.

finanzwelt: Herr Haid, für wen eignet sich der Fonds besonders?

Haid: Der Fonds deckt eigentlich alle Märkte ab und gleicht eher einer allumfassenden Vermögensverwaltung. Neben einem Aktienmarktbeta von 0,25 in den letzten 5 Jahren und sehr guten Korrelationswerten zu anderen Mischfonds überzeugt der Macro + Strategy mit exzellenter Sharpe und Sortino Ratio. Oberstes Ziel ist jedoch eine reale langfriste Wertsteigerung und somit eine Kaufkraftstärkung. Für Anleger, die dies suchen, ist der Macro + Strategy eine Überlegung wert.

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