Trotz Marktturbulenzen widerstandsfähig

09.02.2023

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Die Fondsbranche hat sich in den Marktturbulenzen 2022 widerstandsfähig gezeigt. Insgesamt flossen Fonds 66 Mrd. Euro zu.

„Der Einmarsch Russlands in die Ukraine war eine Zäsur“, so Dirk Degenhardt, Präsident des deutschen Fondsverbands BVI. „Der Krieg, explodierende Energiepreise und steigende Inflationsraten haben zu deutlichen Kursrückgängen an den Aktien- und Rentenmärkten geführt und Anleger verunsichert. Trotzdem haben sie sehr besonnen reagiert, denn wir haben keine hohen Rückflüsse gesehen, sondern eher eine Kaufzurückhaltung.“

Für das – im Vergleich zu anderen Fondsmärkten in Europa – gute Neugeschäft in Deutschland verweist der BVI-Präsident nicht nur auf die Zuflüsse in Spezialfonds, die das Kapital institutioneller Anleger verwalten. Auch die Fondssparpläne stützen das Neugeschäft immer stärker. „Erste Signale für das Januar-Geschäft waren gut“, erklärt Degenhardt. „Nach vorne betrachtet ergeben sich durch die vollzogene Zinswende auch wieder bei Rentenfonds attraktive Perspektiven. Auf Basis der erwarteten Inflationsraten bieten aktuell aber nur Aktien und Immobilienfonds oder auch ausgewogene und offensive Mischfonds die Chance auf eine positive Realrendite.“

Die Entwicklung des Vermögens

Die Entwicklung des Vermögens im letzten Jahr spiegelt die Turbulenzen an den Börsen wider. Die Fondsgesellschaften verwalteten Ende 2022 ein Gesamtvermögen von 3.804 Mrd. Euro. Das sind knapp 12 % weniger als die 4.310 Mrd Euro zum Jahresstart. Ende September stoppte der Abwärtstrend. Aufgrund der Erholung an den Börsen stieg das Vermögen im Q4 um 1 % auf 3.751 Mrd. Euro. Offene Spezialfonds sind mit einem Ver-mögen von 1.943 Mrd. Euro die größte Fondsgruppe. Zusammen mit den Mandaten im Wert von 529 Mrd. Euro entfallen fast zwei Drittel des verwalteten Gesamtvermögens auf das rein institutionelle Geschäft mit zum Beispiel Altersvorsorgeeinrichtungen und Versicherungsgesellschaften.

Die Anbieterübersicht mit den Angaben zum jeweiligen Vermögen und Neugeschäft sowie die vollständige Mitteilung finden Sie hier. (ml)