Warum viele Deutsche im Krisenfall gefährlich unvorbereitet sind
29.07.2025

Foto: André Disselkamp, Co-Founder von Insurancy © Insurancy
Als digitaler Versicherungsmakler beschäftigt sich Insurancy intensiv mit der Frage, wie gut Menschen in Deutschland auf Krisen vorbereitet sind – und inwiefern sie sich dabei auf ihren Versicherungsschutz verlassen können. Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen gemeinsam mit YouGov eine repräsentative Umfrage durchgeführt, um ein möglichst klares Bild der aktuellen Situation zu erhalten. Ziel war es, nicht nur aufzuklären, sondern auch konkrete Schwachstellen sichtbar zu machen. Ein Gastbeitrag von André Disselkamp, Co-Founder von Insurancy.
Die Ergebnisse zeigen deutlich: Deutschland ist auf Szenarien wie Stromausfälle, Überschwemmungen oder flächendeckende Infrastrukturausfälle weiterhin schlecht vorbereitet. Eine Mehrheit der Bevölkerung hat weder Notfallpläne noch Vorräte angelegt – und verlässt sich stattdessen auf einen Versicherungsschutz, der in vielen Fällen gar nicht greift. Rund zwei Drittel der Befragten gaben an, dass ihre Sorge vor einem länger andauernden Stromausfall oder anderen kritischen Infrastrukturausfällen nicht besonders groß sei. Gleichzeitig hat eine Mehrheit von ihnen nach eigener Auskunft auch keine Vorkehrungen für eine Notlage getroffen.
Die Vorstellung, dass eine Hausrat-, Haftpflicht- oder Elementarschadenversicherung im Ernstfall ausreichend absichert, ist weit verbreitet – jedoch trügerisch. Vier Jahre nach der Ahrtal-Katastrophe ist der Vorsorge-Status vieler Menschen erschreckend: Mehr als zwei Drittel der 2.069 Befragten gaben an, keinerlei persönliche Vorkehrungen für mögliche Krisensituationen getroffen zu haben. 37 Prozent halten solche Maßnahmen grundsätzlich nicht für notwendig – besonders häufig vertreten ist diese Meinung im Saarland und in Schleswig-Holstein. Weitere 31 Prozent planen zwar eine Vorbereitung, haben aber bislang nichts unternommen – auffällig oft in Berlin und Sachsen-Anhalt.
Versicherungslücken und Missverständnisse im Krisenfall
Die Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen Versicherungsschutz und dem subjektiven Sicherheitsgefühl ist erheblich. 61 Prozent der Teilnehmenden glauben, dass ihre Versicherungen im Krisenfall helfen würden. Die Realität sieht jedoch anders aus: Viele Policen decken zentrale Risiken wie Blackouts, Krieg, Terror oder gezielte Cyberangriffe gar nicht ab. Auch der Schutz vor Naturkatastrophen wie Starkregen oder Überschwemmung ist keineswegs flächendeckend, sondern hängt stark vom gewählten Tarif und der Risikoeinstufung des Wohngebiets ab. In besonders gefährdeten Regionen sind hohe Beiträge, Selbstbeteiligungen oder sogar eine Ablehnung des Versicherungsschutzes möglich.
Ein weiteres Problem liegt in der Fehleinschätzung spezieller Versicherungsleistungen. Berufsunfähigkeitsversicherungen greifen zum Beispiel nicht, wenn der Arbeitsausfall durch Krieg oder innere Unruhen ausgelöst wurde. Bei staatlich motivierten Cyberattacken oder Schäden durch Terror ist der Versicherungsschutz ebenfalls häufig ausgeschlossen. Bestimmte Szenarien lassen sich in einzelnen Tarifen zwar absichern – dies erfordert aber einen aktiven Zusatzwunsch durch den Kunden. Vielen Versicherten ist das nicht bewusst.

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