Warum viele Deutsche im Krisenfall gefährlich unvorbereitet sind
29.07.2025

Foto: André Disselkamp, Co-Founder von Insurancy © Insurancy
Gefährliche Informationsquellen
Die aktuelle Situation lässt sich als eine gefährliche Mischung aus Unwissenheit und falschem Sicherheitsgefühl beschreiben. 68 Prozent der Befragten haben keinerlei Vorsorgemaßnahmen getroffen – keine Vorräte, keine Notfallpläne, keine Sicherungen. Gleichzeitig verlassen sich 61 Prozent auf Versicherungen, die in vielen Krisenszenarien nicht greifen. Besonders besorgniserregend ist auch, woher Menschen ihre Informationen im Ernstfall beziehen: Nur 32 Prozent vertrauen auf offizielle Behördeninformationen. Dagegen holen sich 45 Prozent ihre Informationen aus klassischen Medien, 21 Prozent sogar aus sozialen Netzwerken wie TikTok oder Instagram – Kanäle, die zunehmend zur Krisenvorsorge beitragen, allerdings auch ein hohes Risiko für Fehlinformationen bergen.
Aufklärung und Transparenz als Schlüssel
Um dieser gefährlichen Entwicklung entgegenzuwirken, braucht es mehr Transparenz und Aufklärung – sowohl durch Versicherer als auch durch politische Akteure. Versicherte müssen klar und verständlich informiert werden, wo ihr Schutz tatsächlich endet und welche Maßnahmen sie eigenverantwortlich treffen müssen. Ein Lösungsansatz könnte darin bestehen, künftig jeder Versicherungspolice eine „Krisen-Checkliste“ beizulegen, die zeigt, was abgesichert ist – und was nicht. Auch eine verpflichtende Beratung zu Notfällen und Krisenszenarien beim Vertragsabschluss ist denkbar. Versicherungsunternehmen genießen in der Bevölkerung ein hohes Maß an Vertrauen. Dieses Vertrauen muss künftig aktiver genutzt werden – nicht nur zur Schadenregulierung, sondern auch zur Prävention. Nur wenn Versicherer ihre Kommunikationsrolle ernst nehmen und Menschen realistisch über Risiken und Lücken aufklären, lässt sich der Schutz im Ernstfall verbessern. Die Zeit für diesen Schritt ist überfällig.
Ein Gastbeitrag von André Disselkamp, Co-Founder von Insurancy

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