Wirtschaftliche Unsicherheit dominiert weltweit
03.12.2025

Petra Riga-Müller, Vorständin Commercial Insurance bei der Zurich Gruppe Deutschland. Foto: © Zurich
Unsicherheiten durch einen möglichen wirtschaftlichen Abschwung und das Risiko einer fortschreitenden Inflation lassen die G20-Top-Entscheider besorgt in die Zukunft blicken. Dies geht aus der aktuellen Executive Opinion Survey 2025 hervor. Die Studie wurde vom Weltwirtschaftsforum durchgeführt und heute von seinen strategischen Partnern – der Zurich Insurance Group (Zurich) und Marsh McLennan (NYSE: MMC) – vorgestellt. Neben wirtschaftlichen Unsicherheiten rücken auch gesellschaftliche Risiken verstärkt in den Fokus: So befürchten die G20-Entscheider, dass staatliche Dienstleistungen wie Bildung, Infrastruktur oder Sicherheit sowie Sozialabsicherungen künftig nicht mehr ausreichend sein könnten.
Die Executive Opinion Survey zeigt jährlich die fünf größten Risiken für die nächsten zwei Jahre auf, die von mehr als 11.000 Top-Entscheidern aus 116 Ländern identifiziert wurden. Die Ängste vor einem wirtschaftlichen Abschwung dominieren auch in der jüngsten Erhebung die Bedenken der G20-Top-Entscheider. Damit führen sie zum dritten Mal in Folge die Gesamtliste an.
In der Gesamtsicht rangieren gesellschaftliche Risiken verbunden mit unzureichenden öffentlichen Dienstleistungen und Sozialabsicherungen auf Rang 2. Mangelnde wirtschaftliche Chancen oder Arbeitslosigkeit werden von den G20 Top-Entscheidern an dritter Stelle genannt. Dies spiegelt die wachsenden Bedenken hinsichtlich einer gesellschaftlichen Fragmentierung wider. Die Sorge vor Inflation (2024 noch auf Platz 3), wird in der jüngsten Studie auf Platz vier verdrängt.

Technologische Bedrohungen im Zusammenhang mit Fehlinformationen und Desinformation werden von den Befragten erstmals zu den fünf größten Risiken in den nächsten zwei Jahren gezählt. In der Häufigkeit rangiert diese Sorge auf Rang fünf. Dies spiegelt vermutlich die Befürchtungen wider, dass Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen problematisch sein könnten. Hier spiegelt sich die Sorge davor, dass Wahlen und globale Märkte beeinflusst und die kritische Infrastruktur und Cybersicherheit bedroht werden könnten.
Auch für deutsche Top-Entscheider spielt das Thema KI bei der Befragung eine zentrale Rolle: Für sie stellen vor allem mögliche nachteilige Folgen durch KI-Technologien die größte Bedrohung dar. Im G20-Vergleich haben deutsche Entscheider KI als Risiko sogar alleinig auf den ersten Platz gelistet.

„Der rasante Aufstieg von KI ermöglicht Unternehmen ungeahnte Möglichkeiten. Die unterschiedlichen Technologien bringen durch die vielseitig einsetzbaren Möglichkeiten aber nicht nur Chancen, sondern auch unzählige Risiken mit sich, etwa durch den Einsatz von generativer KI. Cyberkriminalität erreicht dadurch ein neues Level, im Worstcase auch mit extremen Folgen für Unternehmen“, so Petra Riga-Müller, Vorständin Commercial Insurance bei der Zurich Gruppe Deutschland. „Dass KI-Technologien in deutschen Führungsetagen als das größte Risiko der nächsten zwei Jahre bewertet werden, ist nachvollziehbar und deckt sich auch mit den aktuellen Zahlen des Lageberichts des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Daraus geht hervor, dass die Bedrohungslage durch Cyberattacken hoch bleibt und sich 80 Prozent der Angriffe gegen Unternehmen richten. Laut Bericht ist zwar eine Verbesserung in Bezug auf Resilienz sichtbar. Allerdings vollzieht sich diese Verbesserung deutlich langsamer als der Anstieg der Bedrohungslage. Ein Umstand, dem deutsche Unternehmen mit individuellen Cyber-Resilienz-Plänen begegnen müssen. “ (mho)

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