Die wichtigsten Versicherungen für Unternehmen

07.02.2022

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Das Insurtech Finanzchef24 erklärt, welche drei Versicherungen Unternehmer unbedingt kennen sollten und wer welche Versicherung braucht.

Fällt ein Kunde im Laden über ein loses Kabel am Boden, bedeutet der Schaden für den Unternehmer schnell mehr als eine kaputte Leitung. Doch welche Versicherung deckt einen solchen Schadenfall überhaupt ab? „Einige Versicherungen sind für Kleinst- und Kleinunternehmen ein absolutes Muss. Die Kosten für elementare Basisabsicherungen halten sich in Grenzen. Versicherungsvergleiche helfen zusätzlich, Geld zu sparen“, weiß Tobias Wenhart, Co-CEO bei Finanzchef24.

Vermögensschadenhaftpflicht – ein Muss für Denkberufe

Vergisst eine Kreativagentur bei der Umsetzung eines Auftrags Urheberrechte, winkt dem Auftraggeber schnell eine entsprechende Urheberrechtsklage. Verplant sich ein Architekt, sodass sich Verzögerungen ergeben oder zusätzliche Materialkosten entstehen, will der Bauherr einen Schadensausgleich. Laut Finanzchef24 hilft hier eine Vermögensschaden-haftpflicht. Diese Versicherung deckt finanzielle Schäden ab, die Dritten aufgrund der eigenen Tätigkeit zugefügt werden. „Besonders für klassische White-Collar-(Weißer-Kragen)-Berufe wie Architekt, Unternehmensberater, Rechtsanwalt, IT, Freelancer und Steuerberater macht die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung Sinn. Für manche dieser Berufsgruppen ist sie sogar eine Pflichtversicherung. Je nach Schwere des Schadens kann die Schadenssumme unterschiedlich hoch ausfallen und schlimmstenfalls auch zur Insolvenz führen“, kommentiert Wenhart.

Der Experte rät zudem, die Absicherung von IT-Schäden und Hackerangriffen durch eine zusätzliche Cyberversicherung abzudecken. Oftmals ist eine entsprechende Versicherung aber auch als Baustein im Paket erhältlich. Die Kosten einer Berufshaftpflicht- oder Vermögensschadenhaftpflichtversicherung belaufen sich für Einzelunternehmer auf ca. 70 Euro, in manchen Berufsgruppen auf bis zu über 1.000 Euro. Die Durchschnittspolice lag laut Finanzchef24 2021 bei knapp 500 Euro.

Betriebshaftpflicht – für alle, die handwerklich arbeiten

Der Boden im Restaurant wurde gerade frisch gewischt, doch das Hinweisschild wurde nicht aufgestellt. Ein Friseur färbt aus Versehen den teuren Kaschmirpullover der Kundin mit oder ein Kfz-Mechatroniker schließt bei der Reparatur zwei Kabel falsch an. Irren ist menschlich, kann aber teuer werden. Für etwaige Schadensersatzforderungen ist laut Wenhart eine Betriebshaftpflichtversicherung zuständig. „Überall, wo im weitesten Sinne handwerklich gearbeitet wird und Kunden sowie deren Gegenständen potenziell etwas passieren kann, ist eine Betriebshaftpflicht von Nöten. Das gilt vor allem für Dienstleister wie auch Handwerker, Restaurants und Bauunternehmer“, erklärt der Experte. Die Kosten variieren laut Finanzchef24 auch hier nach Unternehmensgröße und Beruf. 2021 lag die Prämie im Durchschnitt bei knapp 240 Euro, die Einstiegspreise für manche Berufsgruppen liegen manchmal aber auch schon unter 100 Euro.

Inhaltsversicherung – vom Brand bis zum Einbruch

Die Inhaltsversicherung greift bei Schadenfällen wie einem Rohrbruch in den Geschäftsräumen, einem Brand oder auch einem Einbruch. Damit sind Unternehmer auf Schäden am Unternehmenseigentum abgesichert. Laut Finanzchef24 greift die Police bei Feuer-, Leitungswasser-, Hagel- und Sturmschäden sowie bei Einbruchdiebstahl. „Eine Inhaltsversicherung sollte jeder Unternehmer besitzen. Sie kommt in den schlimmsten Fällen für die Schäden an Sachgegenständen auf. Interessierte können die Versicherung ergänzen, um sich gegen weitere Risiken abzusichern, die zum Beispiel aus anderen Ursachen an elektronischen Gegenständen entstehen können“, erläutert Wenhart.

Zusätzlich kann auch eine Versicherung bei Gewinn- oder Verdienstausfällen durch einen solchen Schaden sinnvoll sein: „Die Absicherung der Betriebsunterbrechung ist eine sinnvolle Ergänzung zur Inhaltsversicherung. Im Schadenfall ist dann nicht nur die Einrichtung, sondern der ausbleibende Gewinn versichert, bis der normale Betrieb wieder aufgenommen werden kann“, ergänzt Wenhart. Laut Finanzchef24 sind Inhaltsversicherungen mittlerweile sehr modular aufgebaut und immer entsprechend des zu versichernden Werts bepreist. Das erschwert den Tarifvergleich. 2021 lag der Durchschnittswert bei etwa 270 Euro. (lb)