DIVAX Altersvorsorge verschlechtert sich weiter
06.05.2025

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Spätestens mit der Wahl von Donald Trump zum US- Präsidenten, im Grunde aber schon seit Beginn des Krieges in der Ukraine hat die Verunsicherung in der Bevölkerung und in der Wirtschaft zugenommen. Dies spiegelt sich auch in der Stimmung der Menschen in Deutschland wider, wenn es um ihre Altersvorsorge geht. Der halbjährlich ermittelte Deutsche Altersvorsorge-Index (DIVAX Altersvorsorge) des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) hat sich im Frühjahr 2025 zum zweiten Mal in Folge auf nunmehr -2,3 verschlechtert. Damit hat sich der Index seit vier Jahren, mit einem kleinen Ausreißer im Frühjahr 2023 (+1,2), im negativen Bereich festgesetzt. Er kann Werte zwischen -100 und +100 annehmen.
Dabei zieht die Einschätzung der aktuellen Lage den Gesamtindex ins Minus. Der Teilindex „Aktuelle Lage“ liegt seit der Ersterhebung im Herbst 2020 immer wieder deutlich im negativen Bereich, diesmal bei -5,9. Geht es um das Thema „Ost / West“, so ist die Stimmung zur Altersvorsorge mit einem Indexwert von -10,3 in den östlichen Bundesländern deutlich schlechter als in den westlichen (-0,9). Nach Altersklassen sind es vor allem die Älteren zwischen 50 und 65 Jahren mit -19,0, die den Gesamtindex stark nach unten ziehen. Dazu Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA: „Sicher spielt der anhaltende Kaufkraftverlust durch den starken Inflationsschub der Jahre 2022 und 2023 eine Rolle für die eher pessimistisch gestimmten Werte. Die Menschen merken im täglichen Leben, dass alles teurer geworden ist. Viele stellen sich dann die Frage: Wie soll das im Rentenalter reichen? Im Osten schlägt diese Sorge bei tendenziell niedrigeren Einkommen noch stärker durch.“
Große Skepsis auch bei den mittleren Jahrgängen
Besonders auffällig ist der langfristig starke Rückgang des DIVAX Altersvorsorge bei den 40- bis 49-Jährigen. Deren Wert lag vor 5 Jahren noch bei +12,4, aktuell bewegt er sich nur noch bei -3,6. „Das Stimmungsbild spiegelt deutlich die Beratungsgespräche der Mitglieder unseres Verbandes wider. In dieser Altersgruppe fangen viele an, sich ernsthaft mit dem Thema Rente auseinanderzusetzen. Dabei wird oft klar, dass es mit der gesetzlichen Rente allein nicht ausgeht. Die aktuelle Verunsicherung und die Preissteigerungen haben deshalb das Stimmungsbild der mittleren Generation besonders stark eingetrübt. Wir hoffen sehr, dass die kommende Regierung endlich etwas tut. Seit über 20 Jahren gab es nahezu keine Impulse für die geförderte private 2/1 Altersvorsorge. Wenn man den Erwerbstätigen ein klein wenig ihre Sorge nehmen will, dann sollte man hier ganz schnell mit Ergebnissen kommen“, mahnt Norman Wirth, geschäftsführender Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung, einer der Trägerverbände des DIVA.
„Heilige Kuh“ Gesetzliche Rente
Laut Koalitionsvertrag soll bei der gesetzlichen Rente quasi alles beim Alten bleiben - das Rentenniveau (48%), das Renteneintrittsalter (67 Jahre) und wohl auch der Beitragssatz. Zur Finanzierung der zusätzlichen Lasten sollen Steuermittel herhalten, der Steuerzuschuss also nochmals signifikant ausgebaut werden. Auch die abschlagsfreie „Rente mit 63“ soll bleiben. Und bei der Mütterrente soll es sogar einen Nachschlag geben. Im Stimmungsbild der Bevölkerung ist diese Rentenpolitik annähernd mehrheitsfähig. So lehnen mehr als 54 Prozent der über 50-Jährigen eine Erhöhung des Renteneintrittsalters kategorisch ab. Bei den unter 30-Jährigen sind es immerhin noch 39 Prozent. Bei der Absenkung des Rentenniveaus sind es 36,4 bzw. 22,6 Prozent. Am ehesten ist noch die Anhebung des Beitragssatzes mehrheitsfähig. Dies lehnen bei den Älteren 33,0 und bei den Jüngeren 21,8 Prozent der Befragten ab.

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