Ernährung hat Zukunft, auch in Ihrem Depot

26.04.2021

Hans-Rainer Hitschhold / Foto: © PMP Vermögensmanagement

Das Thema „Ernährung“ stellt die Menschheit vor komplexe Herausforderungen und es bedarf vielerlei innovativer Lösungen: Der Mehlwurm allein wird die Menschheit nicht retten. Erhebliche Investitionen für Innovationen bieten Anlegern gleichzeitig aber auch enorme Chancen.

Wir stehen bei der Ernährungsfrage - verbunden mit dem Klimawandel - in mehrerlei Hinsicht vor enormen Anstrengungen und Investitionen. Auf der einen Seite nimmt die Nachfrage stetig zu: Die Weltbevölkerung steigt nach UN-Angaben bis 2030 von derzeit ca. 7,8 Mrd. um zehn Prozent auf 8,5 Mrd. an. Nach gängigen Schätzungen sind im Jahr 2050 rund neun Milliarden Menschen zu ernähren. Das bedeutet, dass weltweit rund 70 Prozent mehr Nahrung produziert werden muss, um dieser Nachfrage gerecht zu werden.

Die renommierte Unternehmerin und CEO von Gro Intelligence Sara Menker verdeutlicht diese Prognose: 2030 besteht ein weltweites Kaloriendefizit von 214 Billionen – visualisiert entspricht dies der Menge von ca. 379 Milliarden Big Macs. Dabei geraten die dafür benötigten landwirtschaftlichen Ressourcen und in diesem Zuge die Umwelt immer stärker unter Druck. Eine grundsätzliche Herausforderung bei der Steigerung des Biomasseangebots zur Deckung der wachsenden Nachfrage sind die oftmals damit einhergehenden negativen Umweltauswirkungen bis hin zur Schädigung der langfristigen Produktivität der Agrar- und Forstsysteme, heißt es in einer Studie des Bundesumweltamtes.

„Landwirtschaft und Verbraucherverhalten haben einen großen Einfluss auf den verheerenden Klimawandel“, sagt Joachim von Braun, Co-Vorsitzender des Bioökonomierates. Laut FAO verursacht die Lebensmittelproduktion ein Drittel der Treibhaugase, zugleich werden ebenfalls ein Drittel aller Nahrungsmittel weggeworfen und verschwendet.

Auf den Punkt gebracht: Wie schaffen wir es, die Bevölkerung gesund und nachhaltig zu ernähren, wie werden alle satt und wie schonen wir dabei gleichzeitig unserer Umwelt?

Bei den Unternehmen ist diese Frage nach effektiveren Zukunftslösungen schon lange angekommen. Seit Jahren investieren ausgerechnet Technologieunternehmen wie Amazon und Alphabet massiv in den Ernährungsbereich. Die Investitionen in Start-ups hat im Silicon Valley hat zu einem wahrhaften Wettrüsten geführt. Im Agrarbereich wird beispielsweise an der Entwicklung von Agrardrohnen und leichtere Agrarmaschinen gearbeitet. Die künstliche Intelligenz und Sensoren, die Gerüche und Geschmäcker wahrnehmen können, treiben die Digitalisierung des Essens voran. Doch auch in der Lebensmittelkette wird erheblich in neue Technologien investiert, zum Beispiel in autonome Lieferdienste oder sich selbst abbauende Verpackungsmaterialien.

Laut Hendrik Haase, Blogger und Food-Aktivist, ziehen vor allem das Silicon Valley, Tel Aviv und die Shenzhen-Region in China enormes Kapital an. In Deutschland scheint dieser Wandel (wieder einmal) noch nicht angekommen zu sein und droht bei der Entwicklung abgehängt zu werden. Doch gerade aus Europa, das mit seinen Ackerflächen im Wettbewerb ohnehin nicht mithalten kann, wäre ein Beitrag für nachhaltige Innovationen enorm wichtig. Sein Zahlenvergleich macht es deutlich: Wurden in den USA gut 16 Milliarden Dollar in Agrar-Start-ups investiert, waren es in Deutschland 16 Millionen.

Wie Anleger von dem Megatrend profitieren können, lesen Sie auf Seite 2