Eurozone: Baukonjunktur erholt sich

22.08.2025

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Die Marktanalysten von bei eToro berichten, dass die Bauproduktion in der Eurozone ist im Juni im Jahresvergleich um 1,7 Prozent gestiegen sei. Damit setzt sich die Erholung der Baukonjunktur fort, auch wenn das Wachstum an Dynamik verliert. Im Mai lag der Zuwachs noch bei 3,6 Prozent, im April sogar bei 4,7 Prozent. Strukturell sorgt der anhaltende Wohnraummangel für Rückenwind und spricht langfristig für Stabilität im Sektor. Kurzfristig bremsen jedoch Zinsen, Baukosten und Regulierung.

Deutsche Immobilienaktien zeigen weiterhin ein gemischtes Bild. Attraktive Dividendenrenditen und moderate Bewertungen eröffnen Chancen, doch die schwache Kursentwicklung seit Jahresbeginn bei Vonovia (-5,6 %) und LEG (-10,5 %) signalisiert anhaltende Skepsis. TAG hebt sich mit einem Plus von 7 Prozent positiv ab. Operativ überzeugt LEG mit einer Marge von 42,5 Prozent, während Vonovia mit 17,5 Prozent deutlich schwächer aufgestellt ist. TAG liegt mit 26,2 Prozent dazwischen.

Zinsen und Finanzierungskosten bleiben entscheidend für die Bauwirtschaft. Die EZB hat die Leitzinsen bereits mehrfach gesenkt und könnte den Zinssenkungszyklus mittelfristig in kleinen Schritten fortsetzen. Langfristig könnte sich ein Engagement im Immobiliensektor lohnen, insbesondere dann, wenn die Rahmenbedingungen verbessert werden. Wichtige Stellschrauben sind weniger Bürokratie, schnellere Genehmigungen und geringere Auflagen, die ein günstigeres Bauen ermöglichen würden. Das gilt besonders für Deutschland, wo vor allem Energie- und Nachhaltigkeitsvorgaben die Kosten stark in die Höhe treiben.

Der Immobilienmarkt bleibt komplex und wird von vielen Faktoren beeinflusst: „Eine Besserung scheint in Sicht, doch eher in kleinen als in großen Schritten.“ (fw)