Frankfurter Wohnungsmarkt trotzt Corona

16.09.2020

Foto: © Augustin Lazaroiu - stock.adobe.comv

Bezogen auf die Corona-Krise heißt es in der Studie: "Der wesentliche Indikator für die Entwicklung von Immobilienpreisen ist das verfügbare regionale Einkommen". Da die Nachfrage ungebrochen sei, obwohl "die aktuellen Arbeitsmarktzahlen ein prekäres Bild indizieren", verzeichne ein Großteil der Bevölkerung augenscheinlich keine wirtschaftlichen Einbußen durch Corona. Dies sei auch ein Indiz dafür, "dass nicht alle Branchen von der Pandemie und den damit einhergehenden Einkommensveränderungen betroffen sind".

Verdrängung ins Umland

Der überproportionale Anstieg der Mieten vor allem in den zentralen Frankfurter Stadtteilen führt laut der Studie bereits jetzt „zu einer Verdrängung von Bestandsbewohnern ins Umland". Entsprechend sei in den vergangenen zwölf Monaten „die Nachfrage an der Peripherie eklatant gestiegen". ImmoConcept-Geschäftsführer Bernd Lorenz wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der errechnet offizielle Mietspiegel von den tatsächlich gezahlten Mieten zum Teil erheblich abweiche, da er "Mitpreis-bestimmende objektive Faktoren" wie Zusatzkosten für ein modernes Bad oder eine gute Lage der Wohnung außer Acht lasse.

Corona bleibt ohne Folgen

Laut ImmoConcept dürften die Corona-Pandemie auch längerfristig keine wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Frankfurter Immobilienmarkt haben. So sei weiterhin von einem robusten wohnungswirtschaftlichen Umfeld auszugehen, was einerseits an dem weiterhin absehbaren Niedrigzins-Szenario sowie an der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung liege. Laut Schätzungen könnte Frankfurts Bevölkerungszahl bis zum Jahr 2030 um ca. 80.000 auf 840.000 wachsen. Trotz vielfältiger Bautätigkeit fehle damit aber immer noch Wohnraum für ca. 80.000 Menschen. Nach Schätzungen von ImmoConcept werden insbesondere 2-3-Zimmer-Wohnungen für junge Familien gebraucht. Die Zahl der Single-Haushalte werde hingegen abnehmen. (ahu)