Hier leben die reichsten Senioren

06.05.2021

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Deutliches Gefälle beim Gesamtvermögen

Auch über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung ist das Geld- und Immobilienvermögen im Osten Deutschlands niedriger als im Westen. Zudem gibt es Unterschiede zwischen Nord- und Süd: Mit Ausnahme von Hamburg verfügen norddeutsche Senioren über weniger Geld als die im Süden. Deshalb verwundert auch nicht, dass die Senioren mit dem höchsten Durchschnittsvermögen vor allem in Oberbayern und Schwaben, entlang des Neckar- und Rheintals in Baden-Württemberg sowie im südhessischen Rhein-Main-Gebiet leben. Zu den reichsten Seniorenregionen Deutschlands gehört das Umland von München und Frankfurt.

Reiche Senioren leben lieber auf dem Land

Bei der Verteilung des Seniorenvermögens gibt es aber nicht nur eine Diskrepanz zwischen den Himmelsrichtungen, sondern auch zwischen den Wohngegenden: So konzentriert sich das Vermögen in den wirtschaftsstarken Ballungsräumen sowie der kleinstädtischen Umgebung der Metropolen, während die Stadtkerne selbst oft gar nicht besonders vermögensreich sind. So liegt die vermögensreichste Stadt Baden-Baden beim durchschnittlichen Seniorenvermögen von 406.000 Euro nur auf Platz 22 der deutschen Kreise, die Stadt München liegt mit Platz 62 sogar noch weiter hinten. Ganz anders hingegen das Umland der bayerischen Landeshauptstadt: So weist der Landkreis Starnberg mit ca. 785.000 Euro das höchste Seniorenvermögen Deutschlands auf. Mit Miesbach (ca. 645.000 Euro), dem Landkreis München (ca. 616.000 Euro), Ebersberg (535.000 Euro) und Bad-Tölz-Wolfratshausen (ca. 507.000) komplettieren ausschließlich in der Nähe der Isarmetropole liegende Kreise die Top 5 der reichsten Seniorenregionen. Deutlich bescheidener müssen hingegen die Senioren in den reichsten Regionen der neuen Bundesländer leben: So haben in Potsdam-Mittelmark, dem reichsten Landkreis Ostdeutschlands, Senioren mit durchschnittlich ca. 146.000 Euro ein, im Vergleich zu den reichsten Landkreisen in Oberbayern, mikriges Durchschnittsvermögen. Komplettiert wird die Top 3 der reichsten Seniorenkreise Ostdeutschlands von den Landkreisen Weimarer Land mit ca. 135.000 Euro und dem Landkreis Leipzig mit ca. 132.000 Euro. Zudem liegen auch die ärmsten Seniorenregionen in den neuen Bundesländern: In Frankfurt an der Oder haben über 60-jährige Haushalte im Durchschnitt gerade einmal ein Gesamtvermögen von 64.000 Euro, im sächsisch-anhaltinischen Landkreis Mansfeld-Südharz sind es lediglich ca. 62.000 Euro, in der Stadt Schwerin sogar nur ca. 60.000 Euro. Deutlich mehr Geld haben die Senioren in den ärmsten westdeutschen Regionen zur Verfügung: Hier stehen Flensburg mit ca. 93.000 Euro und Kiel mit ca. 94.000 Euro am Ende der Rangliste.

„Das Ost-West-Gefälle resultiert aus der Historie. Im Osten Deutschlands gibt es weniger Wohneigentümer. Die Diskrepanz zwischen Nord- und Süddeutschland lässt sich unter anderem durch höhere Immobilienpreise und enorme Wertsteigerungen im Süden Deutschlands erklären“, erklärt Marian Kirchhoff.

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