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15.12.2021

Foto: © malp - stock.adobe.com

Wie sehr der Schuh drückt, lässt sich mit Blick auf die Länder auf der Südhalbkugel festhalten. Viele Staaten etwa in Afrika oder Südamerika spüren die Auswirkungen des Klimawandels bereits heute sehr stark. Das obgleich diese Länder mit ihren weitaus geringeren Emissionen deutlich weniger zum Klimawandel beigetragen haben als viele Industrieländer. Zumindest wurde in Glasgow erreicht, dass mehr als 100 Staaten sich dazu verpflichten, die Zerstörung von Waldgebieten definitiv zu stoppen. Das Projekt soll mit üppigen Finanzierungshilfen gestemmt werden und zunächst bis 2030 laufen. Doch der große Wurf würde auch bedeuten, dass sich beispielsweise die aufstrebenden Großmächte China und Indien mehr denn je zuvor dem Klimaschutz verpflichtet fühlen. Der weltgrößte Treibhausgas-Emittent China möchte erst bis 2060 CO2-neutral werden. Indien verkündete während der COP26, dass es das Ziel der Klimaneutralität für das Jahr 2070 im Auge hat. COP26 ist eine Zäsur. Von diesem Gipfel muss eine echte Aufbruchstimmung ausgehen. Für das Wohlergehen der Menschheit ist es wichtig, die Reduzierung von Treibhausgasemissionen insoweit zu verschärfen, dass sich damit die globale Erderwärmung auf zwei Grad Celsius oder weniger begrenzen lässt.

Fondsbranche

reitet die Klimawelle Die Fondsanbieter haben natürlich das Thema des Klimawandels längst aufgenommen und ihre Fondspalette entsprechend erweitert. So wurde beispielsweise im Juni 2020 der Deka MSCI World Climate Change ESG UCITS ETF, ein UCITS IV konformer Publikumsfonds aufgelegt, der die Performance des MSCI World Climate Change ESG Select Index (Preisindex) nachbildet. Bei der Zusammensetzung des Indexuniversums werden Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt. Die Gewichtung erfolgt mit Einbezug ihres CO2-Emissionsprofils. Insbesondere die emsige ETF-Branche setzt auf das Thema „Investieren in klimafreundliche Unternehmen“. justETF, das unabhängige Portal für ETF-Strategien, listet derweil 35 Indizes beziehungsweise 39 ETFs für ein „Klima-Investment“. Auf Ein-Jahressicht liegen dabei die entsprechenden Klimawandel-ETFs der Häuser Lyxor, Deka und Franklin weit vorne und erzielen bis zu 47,2 % auf die vergangenen zwölf Monate. Dass die Zahl der Publikumsfonds zum Thema Klimawandel schnell wächst, ist nicht von der Hand zu weisen. Schlagwörter wie „Climate“, „Carbon“ oder „Paris Aligned“ prägen das Bild. Ob es hierbei nur ums Marketing geht oder wirklich um einen echten Schritt auf dem Weg zur mehr Klimaschutz, wird die Zukunft zeigen. (ah)