Kreditklemme eröffnet Anlagechancen für Privatanleger

11.02.2021

Malte Thies, Geschäftsführer ONE GROUP / Foto: © ONE GROUP

Durch die 2014 eingeführte Bankenregulierung Basel III wurde der über einen gewissen Prozentsatz des Beleihungswertes hinaus gehende Finanzierungsanteil für die Institute deutlich teurer. Nach der für 2022 geplanten Erweiterung (Basel IV) wird dies nochmals schmerzhafter für die Kreditinstitute. Die Corona-Krise führt jetzt dazu, dass sich viele Banken und Sparkassen für die möglichen gesamtwirtschaftlichen Folgen rüsten müssen. Deshalb sind sie nun vorsichtig beim Neugeschäft geworden, halten das Pulver trocken und bilden lieber Vorsorge als das Neugeschäft zu forcieren – und darunter leidet dann auch die Darlehensvergabe für Wohnprojektentwicklungen, obwohl dieses Geschäft nachweislich nicht nennenswert ausfallgefährdet ist.

Der Anteil, den die Kreditinstitute mit ihren klassischen Darlehen zum Gesamtinvestitionsvolumen einer Wohnprojektentwicklung beitragen, sinkt somit kontinuierlich. Die Frage ist, wer diese größer werdende Lücke füllt, damit die dringend benötigte Bautätigkeit im Wohnbereich nicht ausgebremst wird. Einerseits können Projektentwickler selbst mit einem größeren Eigenkapitalanteil einspringen. Doch die nötigen Ressourcen sind nicht immer ausreichend vorhanden, um alle geplanten Projektentwicklungen zügig und gleichzeitig voranzutreiben.

Alternative Immobilienfinanzierer gesucht

Einen Lösungsansatz bieten alternative Immobilienfinanzierer, also Fremdkapitalgeber, die keine klassischen Kreditinstitute wie Banken und Sparkassen sind. Dieser Markt ist sehr vielfältig und hat in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung in der Immobilien- und Projektfinanzierung gewonnen, das gilt insbesondere für Nachrang-, also Mezzanine-Kapital. Dem FAP Mezzanine-Report 2020 zufolge stieg das von den Umfrageteilnehmern vergebene Mezzanine-Kapital für Immobilienfinanzierungen im vergangenen Jahr unter Corona-Bedingungen um 19 Prozent. Das damit realisierte Investitionsvolumen indes stieg lediglich um sechs Prozent – somit ist der Anteil am Gesamtvolumen weiter gestiegen. „Non-Banks sind aus diesem Finanzierungsmarkt als Kapitalgeber nicht mehr wegzudenken“, stellt der Report fest.

Hinter diesem Trend verbirgt sich auch eine attraktive Anlagechance – nicht nur für professionelle Investoren, sondern auch für Privatanleger.

Warum Mezzanine-Kapital eine Chance für Privatanleger ist, lesen Sie auf Seite 3