MLP Studentenwohnreport 2025: Mieten bleiben zu teuer

01.10.2025

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In Deutschlands Hochschulstädten bleibt das Finden einer bezahlbaren Bleibe für Studierende herausfordernd. Das zeigt der neue MLP Studentenwohnreport 2025, den der Finanzdienstleister MLP heute gemeinsam mit  dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) veröffentlicht hat. Die Untersuchung  erfasst die Mietentwicklung auf Grundlage von Angebotsdaten an 38 Hoch- schulstandorten in Deutschland. Demnach hat sich zwar die Preisdynamik auf  dem studentischen Wohnungsmarkt gegenüber dem Vorjahr verlangsamt, doch von einer Entspannung kann keine Rede sein.

„Die moderater ausgefallenen Mietsteigerungen sind keine Entwarnung: Die  Lage am Wohnungsmarkt bleibt angespannt“, betont Prof. Dr. Michael Voigtländer, Immobilienexperte am Institut der deutschen Wirtschaft. „In  Hochschulstädten trifft hohe Nachfrage auf zurückgehende Bautätigkeit; steigende Kosten, lange Genehmigungen und komplexe Standards bremsen zusätzlich die Entstehung neuen Wohnraums. Der finanzielle Druck wächst, Studierende spüren das besonders.“ 

Studentenwohnpreisindex steigt weiter

Laut diesjährigem MLP Studentenwohnreport sind die durchschnittlichen Kaltmieten an deutschen Hochschulstandorten, bereinigt um Qualität und Lage  („Studentenwohnpreisindex“), im Schnitt um 2,3 Prozent gestiegen. Dabei haben die Preise für kleine Wohnungen um 4,3 Prozent zugelegt, WG-Zimmer sind  im Schnitt 1,7 Prozent teurer geworden. Auf Dreijahressicht verzeichnen die Hochschulstandorte durchschnittliche Mietsteigerungen zwischen 2,3 und 6,9 Prozent pro Jahr – weit über der Inflationsrate.  Besonders teuer bleibt studentisches Wohnen in den Metropolen; im günstigeren Segment dominieren ostdeutsche Standorte. Die höchsten Mietsteigerungen wurden in den letzten drei Jahren in Leipzig, Freiburg und Konstanz mit jeweils mehr als 6 Prozent pro Jahr beobachtet, während Chemnitz, Trier und  Stuttgart sowie Würzburg, Tübingen und Ulm eine vergleichsweise geringe Dynamik aufwiesen. Im aktuellen Untersuchungszeitraum war Rostock mit einem  Anstieg um 9,1 Prozent Spitzenreiter. Berlin dagegen verzeichnete nach zuvor  extremen Steigerungen erstmals einen leichten Rückgang der Mieten (-0,8 Prozent). Beim Kostenvergleich für eine 30-Quadratmeter-Musterwohnung reicht  die Spanne der verlangten Warmmiete von 837 Euro in München über 734 Euro in Frankfurt bis hin zu 296 Euro in Chemnitz. 

BAföG-Wohnkostenzuschuss reicht nur an drei Standorten

Entsprechend klafft die Lücke zwischen dem staatlichen Mietzuschuss für Studierende und den real verlangten Mieten vielerorts weit auseinander: Mit der  monatlichen BAföG-Wohnkostenpauschale von derzeit 380 Euro lässt sich nur  in Bochum, Magdeburg und Chemnitz die Miete der 30-Quadratmeter-Musterwohnung (warm) komplett bezahlen. In München bekommen Studierende rechnerisch für 380 Euro gerade einmal 15 Quadratmeter (kalt).    Rund 53 Prozent ihres Einkommens wenden Studierende mit eigener Haushaltsführung dem Statistischen Bundesamt zufolge im Schnitt für Wohnen auf (Gesamtbevölkerung 25 Prozent). Nach der Definition von Eurostat gelten Haus- halte ab einer Wohnkostenbelastung von mehr als 40 Prozent als überlastet.  Das trifft auf 62 Prozent der Studierenden mit eigenem Haushalt zu.

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