Nachhaltige Pflegefinanzierung gelingt nur mit kapitalgedeckter Zusatzversicherung
06.06.2025

Foto: Thomas Brahm, Vorstandsvorsitzender der Debeka © Debeka
„Die finanzielle Schieflage in den gesetzlichen Sozialversicherungen macht die gewaltigen Herausforderungen deutlich, vor denen die Bundesregierung zu Beginn der neuen Legislaturperiode steht“, erklärte der Vorsitzende des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV), Thomas Brahm auf der PKV-Jahrestagung 2025 in Berlin. „Ohne grundlegende Reformen zahlen junge Menschen durch den demografischen Wandel in Zukunft einen immer höheren Preis für ein System, das an seine Grenzen stößt“, so Brahm.
Die Koalition aus Union und SPD habe den Handlungsdruck erkannt. Für die Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung sieht der Koalitionsvertrag eine Experten-Kommission vor, die Lösungen erarbeiten soll, um die Finanzen langfristig zu stabilisieren. In der Pflege solle eine Minister-Arbeitsgruppe Vorschläge für eine „große Pflegereform“ entwickeln. Dabei sollen explizit auch die Punkte „Nachhaltigkeitsfaktoren“ und „Anreize für eine eigenverantwortliche Vorsorge“ geprüft werden.
„Wenn es der Koalition mit diesen Zielen ernst ist, muss sie die Private Krankenversicherung an beiden Expertenrunden beteiligen. Denn wir stehen mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung in der nachhaltigen, kapitalgedeckten Finanzierung nachweisbar für Stabilität und sind somit ein Teil der Lösung“, erklärte der Vorsitzende des Verbandes der Privaten Krankenversicherung weiter.
Das Konzept des PKV-Verbandes für einen „Neuen Generationenvertrag für die Pflege“ federt die Belastung der Älteren infolge steigender Pflegekosten gezielt ab und unterstützt die Jüngeren beim Aufbau einer privaten Eigenvorsorge. Zugleich würde der Beitragssatz zur Pflegeversicherung langfristig stabilisiert und kann sogar sinken.
Zudem wies Brahm darauf hin, dass ein Vorschlag des vom Verband initiierten Expertenrats Pflegefinanzen unter Leitung von Prof. Wasem auf dem Tisch liegt, eine obligatorische Zusatzversicherung einzuführen. „Mit ihr kann ein Großteil der Finanzierungslücke bei einer Pflege im Heim generationengerecht geschlossen werden“, sagte Brahm. (mho)

„Bereits eine Fehlentscheidung kann existenzbedrohende Folgen haben“
