YouGov: 1/4 der Deutschen sucht Finanzberatung

24.07.2025

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YouGov hat in Kooperation mit "Der Bank Blog" die Inanspruchnahme von Finanzberatungen sowie die diesbezügliche Kundenzufriedenheit analysiert.

24 Prozent aller Deutschen haben sich in den letzten 12 Monaten in Finanzangelegenheiten beraten lassen, 72 Prozent haben hingegen keine Beratung in Anspruch genommen. Letzteres gaben die ältesten Befragten ab 55 Jahren häufiger an (78 Prozent) als die jüngeren im Alter von 18 bis 34 Jahren (63 Prozent).

Beratungen direkt bei einem Bankberater waren dabei die häufigste Art der genutzten Beratung: 50 Prozent aller Beratenen waren direkt bei einem Bankberater bzw. bei einem Angestellten der Bank oder Sparkasse. Die ältesten Befragten (60 Prozent) haben diese Form der Beratung im Vergleich häufiger genutzt als die jüngeren (44 Prozent der 18- bis 34-Jährigen). Die Jüngeren hingegen vertrauen bei Finanzberatungen häufiger auf unabhängige Berater auf Provisionsbasis (17 Prozent vs. 11 Prozent der Älteren).

Dies sind Ergebnisse des YouGov-Reports “Kundenzufriedenheit in der Finanzberatung”. Der Report geht der Frage nach, was eine gute Finanzberatung ausmacht, und wie zufrieden die Nutzerinnen und Nutzer von Finanzberatungen mit der in Anspruch genommenen Leistung sind.

Sparkassen am häufigsten für Bankberatungen ausgewählt

Die Daten des Reports zeigen, dass Sparkassen jene Bankenart mit den höchsten genutzten Bankberatungen sind: 43 Prozent all jener deutschen Verbraucher, die eine Beratung bei einem Bankberater in Anspruch genommen haben, haben dies bei einer Sparkasse getan, 26 Prozent bei einer Filialbank (wie Commerzbank oder Deutsche Bank) und 19 Prozent bei einer Genossenschaftsbank (wie Volksbanken Raiffeisenbanken).

Personen mit einem höheren Einkommen (Haushaltsnettoeinkommen größer gleich 3.000 EUR) haben sie eher bei Filialbanken wahrgenommen, Personen mit niedrigerem Einkommen (Haushaltsnettoeinkommen kleiner als 3.000 EUR) hingegen eher bei Direktbanken.

Mehrheit ist mit Bankberatung zufrieden

84 Prozent aller Bank-Beratenen sind mit der in Anspruch genommenen Beratung zufrieden. Dabei geben Personen mit einem niedrigeren Einkommen (HHNE < 3.000 EUR) häufiger an, sehr zufrieden zu sein (49 Prozent). Unter jenen Personen mit einem Haushaltsnettoeinkommen ≥ 3.000 EUR sind es weniger – 43 Prozent.

Als Potenzialgruppe gelten jene Befragten, die im letzten Jahr keine Beratung in Anspruch genommen und ein Haushaltsnettoeinkommen von ≥ 3.000 EUR haben. 63 Prozent dieser Potenzialgruppe betrachten sich als finanziell abgesichert. Die Zielgruppe ist etwas häufiger männlich (53 Prozent) und mittleren Alters (40 Prozent im Alter von 35 bis 54 Jahren vs. 31 Prozent der Gesamtbevölkerung).

Philipp Schneider, Head of Marketing DACH bei YouGov: „Nur 24 Prozent der Deutschen haben sich im letzten Jahr überhaupt beraten lassen – gleichzeitig zeigt unsere Analyse: Gerade einkommensstarke Haushalte ohne Beratung stellen ein enormes, oft ungenutztes Potenzial dar. Wer heute mit echter Kundenorientierung und nachvollziehbarer Beratung überzeugt, kann morgen Marktanteile gewinnen und langfristige Bindung aufbauen.“ (ah)