Neue Gefahren

23.12.2019

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Der Trend zur Digitalisierung ist unverkennbar

Gleichzeitig stellt Scheuber aber auch „eine steigende Bereitschaft“ in den Unternehmen fest, sich auf digitale Lösungen einzulassen. Das gilt offenbar auch für den freien Vertrieb. Denn in der Tat können sich acht von zehn Maklern bereits vorstellen, ein digitales Versicherungsprodukt als Ergänzung mit aufzunehmen. Das ist eines der Ergebnisse einer Maklermarkt-Studie der mailo Versicherung AG. „In den vergangenen Jahren hat sich der Arbeitsmarkt radikal verändert. Immer mehr Angestellte wechseln in die Selbständigkeit, zudem gibt es neue Berufsbilder wie Influencer oder Online-Händler. Sie alle brauchen eine Versicherung, die in ihre Lebens- und Arbeitswelt passt: schnell, flexibel und mobil“, sagt Armin Molla, Vertriebsvorstand der mailo Versicherung AG. „Wir Großen haben uns daher ganz auf die neuen Kundenanforderungen ausgerichtet und stellen Maklern wie Kunden die passenden Lösungen für die moderne Dienstleistungsgesellschaft zusammen.“ Laut der im Sommer durchgeführten Marktstudie wird das Potenzial der Gewerbeversicherung von der Vermittlerseite erkannt. 85 % der Makler sind zumindest teilweise bereits in diesem Bereich aktiv. Und 70 % derjenigen, die dieses Geschäft noch nicht vermitteln, können sich vorstellen, ihr Portfolio um Gewerbeversicherungen zu erweitern.

Die befragten Assekuranz-Experten legen besonders Wert auf gute Konditionen und ein umfassendes Serviceangebot des Versicherungsanbieters. 81 % der Befragten können sich laut mailo vorstellen, ein digitales Produkt als Ergänzung in ihr Beratungsportfolio mit aufzunehmen. Dafür sei man der ideale Partner, weil man sowohl individualisierte als auch standardisierte Gewerbe-Deckungskonzepte anbiete, die sich flexibel anpassten und in kürzester Zeit voll digital vermitteln ließen, so der neue Digitalversicherer. Doch ganz so einfach sind die Dinge nun doch nicht, wie Waldschmidt erläutert: „Nach unserer Auffassung ist zwischen der Größe und Komplexität des Geschäfts der Unternehmen und damit deren Risikoexponierung zu unterscheiden.“ Gerade für kleine Gewerbebetriebe mit vergleichsweise einfachen, überschaubaren Risiken nutzten Unternehmen und deren Versicherungsvermittler zunehmend standardisierte, digitale Lösungen. Hier stünden der Preis und ein gutes Bedingungswerk, aber auch schnelle, technisch unterstützte Lösungen im Vordergrund. Dementsprechend gewönnen Online-Rechner einzelner Versicherer, aber vor allem unternehmensübergreifende Vergleichsplattformen immer stärker an Bedeutung. Dagegen hätten insbesondere größere, mittelständische oder gar industrielle Unternehmen nach wie vor einen sehr hohen Bedarf an individueller Beratung und Betreuung. Die dafür erforderliche Beratungsqualität und -kompetenz können digitale Lösungen nicht bieten.

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