Prunk, Pracht, Prestige: Die teuerste neue Violine der Welt

05.04.2023

v.l.n.r.: Horst Exenberger (Osmium-Institut Italien), Kurt Assam, Edgar Russ, Michael Karl Gasser (Osmium-Institut Österreich), Alen Senekovic (Osmium-Institut Slowenien) / Foto: © Osmium Art

Osmium ist das seltenste Edelmetall der Welt und damit unglaublich wertvoll. Seit 2015 kann man es als Sachwertanlage erwerben, eine eher spezielle Investition. Hauptsächlich wird das Edelmetall in der Schmuckherstellung genutzt. Vor knapp drei Jahren kamen zwei Österreicher auf die glorreiche Idee, ein besonderes Projekt mit Osmium zu starten. So entstand „The Osmium Violin 1.0“, eine Geige mit Osmium- und Edelsteinverzierungen.

Der renommierte Geigenbaumeister Edgar Russ begann im Juli 2020 mit dem Bau der Osmium-Geige, kürzlich hat er sie fertig gestellt. Haselfichte, Bergahorn und Ebenholz verbaute er in dem 59,5 cm langen, 550 g schweren Korpus – und insgesamt über 800 Osmium-, Brillant-, Rubin-, Saphir- und Tsavorit-Intarsien, in 18-Karat-Goldfassungen. Damit schuf er die teuerste neue Violine der Welt, Aufrufpreis 3,5 Mio. Euro. Nur historische oder antike Geigen erzielen höhere Preise. Die Besonderheit bei Osmium: in Pulverform ist das Edelmetall giftig, nur kristallisiert ist es ungefährlich und damit verwendbar. Der Kristallisationsvorgang ist jedoch komplex und arbeitsintensiv, Schweizer Experten hüten ihn als Geheimnis. 160 Reinigungs-, Labor- und Zertifizierungsschritte sind nötig, um Osmium in eine flache Form zu bringen und damit für die Schmuck- oder wie hier, die Geigenherstellung, verwendbar zu machen.

Begleitet wurde das Prestige-Projekt vom Osmium Institut Deutschland und der Oslery GmbH. Am 30. März erklang die Osmium-Geige zum ersten Mal bei ihrer Weltpremiere in der Postzentrale in Wien, die Violinistin Elena Denisova weihte das Instrument ein. Ab April wird „The Osmium Violin 1.0“ weltweit vorgestellt und kann bereits für 3,5 Mio. Euro erworben werden. Die Projektinitiatoren planen weitere Projekte, wie auch das „OSMIUM-ART© Quartett“, was neben der ersten Osmium-Violine auch „The Osmium Violin 2.0“, „The Osmium Cello 1.0“ und „The Osmium Bratsche 1.0“ umfassen soll. (lb)

"The Osmium Violin 1.0" / Foto: © Osmium Art