Personalabbau bei Banken

07.02.2013

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Die guten Nachrichten vom Jahresanfang gehören der Vergangenheit an. In den großen Investmentbanken wird nicht mehr über die Bonihöhe gesprochen, sondern über geplante Personaleinsparungen. Das geben Branchenkenner in einem Artikel im Handelsblatt zu bedenken.

(fw/ah) Das Hauptproblem ist (ganz einfach): Viele Firmen haben sich auf einen anhaltenden Boom eingerichtet - und liegen damit falsch. Ausgerechnet der Wonnemonat Mai habe den Investmentbankern die Stimmung verhagelt. Als die europäische Schuldenkrise Angst und Schrecken an den Märkten verbreitete, zogen sich viele Investoren zurück und fuhren ihre Risiken deutlich herunter, mit massiven Folgen für die Banken: Die Handelsabteilungen, die in den ersten drei Monaten des Jahres noch üppige Gewinne eingefahren hatten, verdienten plötzlich sehr viel weniger Geld. Im Schnitt brachen die Einnahmen aus dem Geschäft mit Anleihen, Aktien, Devisen und Derivaten im zweiten Quartal um 35 Prozent ein, so das Handelsblatt. Damit geriet die Geldmaschine, die den Banken nach der Finanzkrise satte Profite beschert hatte, plötzlich außer Tritt.

Hinter vorgehaltener Hand warnen viele Banker in New York und der Londoner City aber vor Einstellungsstopps und gar Entlassungen, sollte sich die Stimmung an den Märkten nicht schnell bessern. Keine bloße Theorie, sondern ernsthafte Realität. Nach Informationen aus Finanzkreisen stehen bei der britischen Großbank Barclays rund 400 Jobs in Asien, Europa und den USA zur Disposition. Bedroht seien vor allem Arbeitsplätze in der Verwaltung und der Abwicklung bei der Investmentbanken-Tochter Barclays Capital, hieß es.

Einige Experten fürchten, dass Barclays nur der Anfang ist und bald auch andere Banken damit beginnen werden, beim Personal zu sparen. "Es ist unvermeidbar, dass wir gegen Ende des Jahres Entlassungen in größerem Umfang sehen werden", sagte Jonathan Evans von der Personalberatung Sammons Associates zu Reuters.