ELTIF-Markt 2025: Rekordjahr mit starkem Wachstum

04.11.2025

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Das Angebot an ELTIFs ist deutlich gewachsen. Eine aktuelle Umfrage von Scope zeigt, wie groß der Optimismus ist, welche Assetklassen im Fokus stehen und wie die Risiken eingeschätzt werden.

Der Emissionsaktivitäten von European Long-Term Investment Funds (ELTIFs) befinden sich 2025 auf Rekordniveau: In den ersten drei Quartalen wurden mindestens 82 neue Produkte aufgelegt. Der Höchststand aus dem Vorjahr, als 55 ELTIFs an den Start gingen, ist damit bereits weit übertroffen. Die beliebtesten Standorte für Neuauflagen sind Luxemburg (44 ELTIFs) und Frankreich (24).

Die meisten neuen ELTIFs gehören zur Assetklasse Private Debt (36 Produkte), danach folgen Private Equity (16) und Infrastruktur (13). Mindestens 35 ELTIFs sind als Evergreen-Produkt konzipiert. Da einige Aufsichtsbehörden verzögert die ELTIF-Genehmigungen veröffentlichen, lässt sich nur von Mindestzahlen sprechen.

Laut einer aktuellen Umfrage von Scope Fund Analysis unter 31 Marktakteuren, darunter Fondsgesellschaften, Regulierungsbehörden und Branchenverbände, erwarten 55% der Befragten, dass bis 2027 rund 200 bis 300 ELTIFs für Anleger verfügbar sein werden – ein moderates Wachstum. Größer ist der Optimismus beim verwalteten Vermögen: Rund 30% prognostizieren bis 2027 ein Wachstum um 50%, mehr als jeder Zweite rechnet sogar mit mindestens einer Verdoppelung des Volumens.

Die höchsten Kapitalzuflüsse im laufenden Jahr sehen die Befragen in den Assetklassen Private Debt und Infrastruktur. Im Vergleich zu unserer Umfrage im ersten Quartal 2025 verliert Private Equity leicht an Bedeutung, bleibt jedoch unter den Top-3.

Beim Produktverkauf gewinnen digitale Plattformen wie Trade Republic und Scalable Capital an Relevanz. Sie werden von 40% der Befragten als künftig wichtigste Vertriebskanäle genannt.

Als größtes Risiko für den ELTIF-Erfolg gelten Vertriebsbarrieren durch fehlende Beratung und die hohe Komplexität der Produkte. Politische Unsicherheiten als Risikofaktor sind dagegen im Vergleich zur Scope-Umfrage im ersten Quartal 2025 etwas aus dem Fokus geraten.

Die Befragten betonen die zentrale Rolle der Finanzbildung für den Erfolg des ELTIFs. Länderspezifische Anreize, etwa Steuervorteile wie in Frankreich oder Italien, werden als besonders wirkungsvoll eingeschätzt, um die Nachfrage nach den Produkten zu erhöhen.

Die neue ESMA-Regulierung „ELTIF 2.0“ wird von der Mehrheit als positiver Impuls bewertet: 90% erwarten durch die Umgestaltung des ELTIF-Regimes eine höhere oder signifikant höhere Dynamik bei Angebot und Nachfrage. Die technischen Regulierungsstandards werden deutlich besser beurteilt als noch im ersten Quartal. (mho)

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