Plansecur rät zur Elementarversicherung
23.07.2025

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Politische Diskussion um eine Pflichtversicherung
Politisch wird derzeit über eine Pflichtversicherung diskutiert. Während einzelne Bundesländer wie Baden-Württemberg früher eine solche Regelung hatten, ist sie bundesweit bisher nicht eingeführt worden. Plansecur befürwortet die Einführung einer Pflichtversicherung, gibt jedoch zu bedenken, dass dies keine Schäden verhindert.
Carsten Schrader, Produktmanager Gewerbliche Sachversicherungen bei Plansecur, erklärt die Gesamtsituation: „Die Versicherungswirtschaft ist mit anderen Verantwortungsträgern am Gelingen des übergeordneten Gesamtzieles beteiligt, die Elementarschäden durch Klimaveränderungen beherrschbar zu machen und ist am Ende nur der Risikoträger für die Versichertengemeinschaft. Wünschenswert wäre daher ein Gesamtkonzept aus Prävention, Klimafolgenanpassung und Versicherung. Am Anfang steht zum Beispiel eine Klima-Gefährdungsbeurteilung bei Baugenehmigungen und diese kann direkt zu einem Bauverbot in gefährdeten Gebieten führen. Das Naturgefahrenportal des Deutschen Wetterdienstes sollte darüber hinaus ausgebaut werden, sodass Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer schnell und einfach erkennen können, wie hoch das Risiko in ihrer Region ist und welche Schutzmaßnahmen zu empfehlen sind.“
Herausforderungen sieht Plansecur in der rechtssicheren Integration der Elementarschadenabsicherung in bestehende Verträge, die eine sorgfältige Abwägung zwischen Vertragsfreiheit und Gemeinwohlinteresse erforderten. Dazu Carsten Schrader: „Es bleibt abzuwarten, ob eine für alle Beteiligten tragfähige Lösung gefunden wird – insbesondere mit Blick auf die Prämienhöhe. Möglicherweise werden flankierende Maßnahmen wie staatliche Rückversicherungsmodelle nach wie vor nötig sein.“
Schweizer Modell auch für Deutschland?
Nach Einschätzung von Plansecur liefert die Schweiz einen interessanten Ansatz zu diesem Thema: den Elementarschadenpool als einen freiwilligen Zusammenschluss privater Versicherungen zum besseren Risikoausgleich bei Elementarschäden. Außerdem kauft dieser Pool für seine Mitglieder auf dem globalen Markt Rückversicherungsschutz ein.
Carsten Schrader erläutert: „Das Konzept beruht auf einer doppelten Solidarität. Naturkatastrophen können nur dann angemessenen und mit bezahlbarer Prämie versichert werden, wenn sich sowohl Versicherte als auch Versicherer solidarisch verhalten und das Risiko gemeinsam tragen. Alle Versicherten bezahlen für die Elementarschadenversicherung denselben Prämiensatz. Der Gesetzgeber untersagt, in besonders gefährdeten Gebieten eine höhere Prämie zu verlangen.“
Dieser Solidargedanke würde nach Einschätzung von Plansecur das Widerspruchsrecht überflüssig machen. Carsten Schrader: „Wichtig ist, dass die Elementarpflichtversicherung nicht isoliert betrachtet wird, gesellschaftlich tatsächlich akzeptiert wird und damit langfristig wirksam werden kann.“ (mho)

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