Prozessauftakt gegen Signa-Gründer René Benko
14.10.2025

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In Innsbruck begann am Dienstag der erste Prozess gegen den inhaftierten Signa-Gründer René Benko. Die Staatsanwaltschaft wirft dem einstigen Immobilienstar betrügerische Krida vor, also eine Schädigung von Gläubigern im Zuge seiner Insolvenz. Der Prozess gilt als Auftakt zu einer ganzen Reihe von Verfahren, die das undurchsichtige Signa-Firmennetz entwirren sollen.
Was einst als Erfolgsgeschichte begann, könnte zu einem der größten Wirtschaftsskandale Österreichs werden. Der Gründer des Immobilien- und Handelskonzerns Signa steht nun erstmals vor Gericht. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) beschuldigt Benko der sogenannten „betrügerischen Krida“. Dabei soll er im Zuge seiner wirtschaftlichen Schieflage Vermögenswerte verschoben haben, um Gläubiger zu benachteiligen.
Konkret geht es um eine Miet- und Betriebskostenvorauszahlung von rund 360.000 Euro für eine Innsbrucker Villa sowie um eine Schenkung von rund 300.000 Euro an seine Mutter. Beide Transaktionen erfolgten laut Anklage in einer Phase, in der die Insolvenz der Signa-Gruppe längst absehbar war.
Benko bestreitet sämtliche Vorwürfe und betont, er habe „bis zur Selbstaufgabe“ versucht, sein Lebenswerk zu retten. Nach nur zwei Stunden wurde die Verhandlung am Landesgericht Innsbruck zunächst vertagt. Die Richterin ordnete die Befragung mehrerer Zeugen für den Folgetag an, darunter auch Familienangehörige Benkos.
Für Beobachter ist das Verfahren erst der Anfang. Juristen erwarten eine ganze Serie an Prozessen, die sich über Jahre hinziehen könnten. Mit rund 1.000 verbundenen Unternehmen gilt die Signa-Insolvenz als die größte Pleite in der österreichischen Geschichte, betroffen sind Gläubigerforderungen in Milliardenhöhe. (mho)

Dr. Peter Schwark wird DIA-Sprecher
