So könnte FIDA die Branche verändern

21.07.2025

Foto: 22. AfW-Hauptstadtgipfel in Berlin © AfW

Viel Kapitalbedarf nötig

Es werde zweifellos viel Geld und Ressourcen kosten, bisher nicht aufbereitete, nicht exponierbare Daten in der Versicherungsbranche auf einen verwertbaren Stand zu bringen. Dies sei aber alternativlos. Eine digitale Ökonomie brauche standardisierte Daten und Rechtssicherheit. Andere Länder wie Großbritannien seien da voraus. „Dort ist die Implementierung einer Open Data Strategie für viele Industrien deutlich weiter ausgereift. Der Data (Use and Access) Act ist die Basis für eine Datenökonomie. Man rechnet damit, dass dieses Gesetz durch Produktivitätssteigerungen das britische GDP um 2 Prozent erhöhen wird“, unterstrich Breyer.

Sie erwartet, dass künftig viel mehr als heute individualisierte oder kohortenbasierte Produkte gebaut werden, wenn Datenpools vorliegen. Ihr Appell an die Branche: „Bitte beschäftigen Sie sich mit der FIDA-Regulatorik, sehen Sie sie als Chance an. Überlegen sie sich, wie Sie ihre Kunden bestmöglich personalisiert betreuen können und wie Technologie dabei helfen kann“. KI einzuschalten bringe nichts ohne relevante Daten. Daher sei eine Datenstrategie essenziell.

GOFC bereitet Positionspapier vor

Nicola Breyer und Andreas Beys stellten sich einer lebhaften Diskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die zahlreiche Fragen und Anregungen zu FIDA einbrachten. Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW, bekräftigte zudem, dass sich der AfW, gemeinsam mit guten Partnern innerhalb der Branche, proaktiv den Herausforderungen stellt. „Es wird absehbar eine Regulierung zum Finanzdatenzugang geben. Für uns ist klar, wir wollen und müssen mitreden und dies nicht aus einer Position der Fundamentalopposition heraus, die teilweise in der Branche vorherrscht“, so Wirth.

Aktuell bereitet die German Open Finance Charta https://openfinance-charta.de/, der sich der AfW mit vielen anderen Marktteilnehmern angeschlossen hat, ein Positionspapier zu FIDA vor, um Anregungen für die anstehenden finalen Verhandlungsgespräche im Gesetzgebungsprozess in Brüssel zu geben. Derzeit ist das Projekt ebenso wie die Kleinanlegerstrategie im Trilog-Verfahren. Das bedeutet, die EU-Kommission, das EU-Parlament und der Rat der EU versuchen, einen Kompromiss zu finden, der dann später in einem Gesetzesentwurf präsentiert wird. Der AfW erwartet, dass dies nach der Sommerpause unter dänischer Ratspräsidentschaft aktiv und zügig vorangetrieben wird. (mho)

Andere ThemenAfW