Soravia Manager zu Schadenersatz an Anleger verurteilt
10.12.2025

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Das Landgericht Stuttgart verurteilte am Montag erstmals einen Ex-Spitzenmanager des österreichischen Baukonzerns Soravia zu Schadenersatz an einen Anleger. Soravia hatte deutsche Anleger des Hamburger Immobilienfinanzierers One Group um bis zu 275 Millionen Euro gebracht.
Wie das Handelsblatt berichtete, muss Soravias langjähriger Finanzchef Peter Steurer einem Anleger fast 9000 Euro zuzüglich Zinsen überweisen. Der Kläger hatte im Oktober 2021 über nachrangige Darlehen in den Fonds „ProReal Europa 10“ investiert. Der Prospekt, den auch Steurer unterschrieben hatte, wies den Fonds als sogenannte Blindpool-Gesellschaft aus. Das Ziel sei der „Aufbau eines diversifizierten Portfolios von Investitionen in Immobilienprojekte“, heißt es im Prospekt. Zum Zeitpunkt seiner Erstellung hätten demnach keine konkreten Projekte festgestanden, in die das Geld der Anleger fließen sollte.
Das Landgericht begründet das Urteil damit, dass zum Zeitpunkt, an dem der Anleger die Anleihe gezeichnet hat, der Prospekt die Vermögensanlage noch als Blindpool ausgewiesen hatte, obwohl die Emittentin bereits mit der Zwischengesellschaft SC Finance Four (SCFF) einen Vertrag über die Verwendung sämtlicher mit der Namenschuldverschreibung einzuwerbenden Anlegergelder geschlossen hatte. „Hierüber hätte unverzüglich informiert werden müssen", heißt es im Urteil, wie aus dem Bericht des Handelsblattes hervorgeht. (mho)

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