Über den Tellerrand hinaus beraten

03.03.2021

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Förderungen in der bAV

Eine weitere Herausforderung für den Makler liegt in der Auswahl der richtigen Förderung. Denn das Thema der besten steuerlichen Förderung ist deutlich komplexer geworden. Fabian von Löbbecke ist Vorstandsvorsitzender von HDI Pensionsmanagement und im Vorstand der HDI Lebensversicherung AG für die bAV verantwortlich. Er weiß, dass die beste Förderart von Lebensumständen wie Einkommenshöhe, Familienstand und Kinderzahl abhängt – also von Faktoren, die sich ändern können: „Wer heute in der steuerfreien Entgeltumwandlung optimal aufgehoben ist, für den kann nächstes Jahr die Riester-Förderung lohnender sein, wenn er zum Beispiel inzwischen geheiratet und eine Familie gegründet hat. Vermittler, die sich auf diesem Terrain vor Haftungsfallen schützen wollen, sollten konsequent den Best Advice-Ansatz verfolgen, sprich: bAV und Riester immer im Paket beraten und möglichst ein Produkt im Portfolio haben, mit dem der Arbeitnehmer die Förderart bei Bedarf flexibel wechseln kann.“ Aber durch die Kopplung mit Riester wird die bAV natürlich komplizierter. Klar ist aber auch, dass eine bAV-Beratung den gesetzlichen Rahmenbedingungen gerecht werden muss, so von Löbbecke. Und für den Kunden ist immer die optimale Förderung garantiert.

Mehr als die Summe der einzelnen Teile

Private Altersvorsorge und bAV dienen dem gleichen Zweck. Beides sind Bausteine, neben der gesetzlichen Rente, die finanzielle Lücke im Alter zu schließen. Also gehören sie auch in der Beratung zusammen. Denn gerade im mittleren Einkommenssegment ergänzen diese sich optimal und bieten dem Kunden maximale, staatliche Förderung, Steuerersparnis und Nutzung attraktiver Chancen. Diese Chancen liegen im heutigen Niedrigzinsumfeld zum Beispiel in cleveren LV-Tarifen, welche mit oder ohne Garantien durch den Einsatz intelligenter Investmentstrategien und der Auswahl passender Fonds punkten. Thomas Heß: „Moderne Tarife sind heute sogar in der Lage, den Spagat zwischen hohen Renditechancen und notwendigen Garantien sinnvoll zu lösen.“ Die Auswahl der Ziel-Fonds wird dabei zunehmend wichtiger und das Universum der Zielfonds immer größer. Hier sollte regelmäßig überprüft werden, ob Analyse und Risikoprofil noch mit dem Investment konform laufen.

Was sich auf der einen Seite zwecks Abbildung des Garantiezinses als schwierig erweist, zeigt sich für andere Assets als einen großen Vorteil. Bieten doch niedrige Zinsen für den Kunden auch eine große Chance. Denn durch eine 100 % Finanzierung einer Renditeimmobilie kann langfristig Eigentum und ein passives Einkommen fürs Alter aufgebaut werden, ohne hohen Kapitaleinsatz in der Ansparphase. Sebastian Engel, CSO der Alpha Real Estate erklärt: „Rendite-Immobilien unterscheiden sich in einen wichtigen Punkt von anderen Investments, nämlich dem Mieter. Dieser unterstützt mit seinen monatlichen Mietzahlungen den Anleger beim Abbezahlen der Immobilie. Somit wartet auf den Eigentümer am Ende der Tilgung eine abbezahlte Immobilie und somit ein passives Einkommen für die Altersvorsorge.“ Dabei ist das niedrige Zinsumfeld hier ein großer Vorteil für den Kunden. „100 %-Finanzierungen sind heutzutage aufgrund des guten Zinslevels nicht nur möglich, sondern bei der Kapitalanlage auch ratsam“, erklärt Engel. Denn nur so kann der sogenannte Leverage-Effekt, die Hebelwirkung des Fremdkapitals auf die Eigenkapitalrentabilität, gesteigert werden.“  So hat der Kunde mit bAV, privater Altersvorsorge über LV-Fonds oder ähnlicher, vom Aktienmarkt profitierender Produkte und einer oder mehrerer Rendite-Immobilien ein breit aufgestelltes, schön diversifiziertes Altersvorsorge Portfolio mit optimaler Förderung. (lvs)