Verbraucher akzeptieren Honorarberatung

30.05.2022

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Eine Fallstudie der FragFina GbR zeigt eine breite Akzeptanz der Honorarberatung. 85 % der Befragten akzeptieren demnach ein Honorar für eine unabhängige Beratung.

Das Online-Portal für Finanzwissen befragte kürzlich rund 600 Verbraucherinnen und Verbraucher zum Thema Honorarberatung. Diese füllt mit 325 registrierten Versicherungs- und 256 Finanzanlageberatenden auf Honorarbasis in Deutschland nur eine Nische. Das könnte sich mit den Plänen der aktuellen Regierung ändern: Stichwort Provisionsdeckel. Wie wahrscheinlich das tatsächlich ist, bleibt weiter abzuwarten. Die Fallstudie von FragFina zeigt jedoch, dass Verbraucherinnen und Verbraucher deutliches Interesse an Honorarberatungen haben.

Eine „honorarwürdige“ Beratung

Die Studie ist zwar nicht repräsentativ, aber dennoch aussagekräftig. 85 % der Befragten zeigten eine hohe Bereitschaft, ein Honorar für die Beratung zu bezahlen. Dafür erwarten sie aber auch eine objektive, produktunabhängige Beratung. Zudem geht es vielen weniger um einen konkreten Abschluss, die Umfrageteilnehmer erwarten vielmehr eine „Einordnung“ oder einen „generellen Check“ der bestehenden Verträge und der eigenen Finanzen. Ist dies gegeben, empfinden sie die Beratungsleistung als „honorarwürdig“.

Honorarhöhe ist altersabhängig

Auf die Frage nach der Höhe eines möglichen Honorars gab es unterschiedliche Antworten von 200 bis 400 Euro. Die durchschnittliche Höhe eines akzeptierten Honorars lag unter den Befragten bei 243 Euro. Je älter die Befragten waren, umso eher waren sie bereit, ein höheres Honorar zu bezahlen. Laut der Studienautoren liege das zum einen daran, dass mit steigendem Alter mehr Geld zur Verfügung stehe. Zum anderen aber auch, weil der Aufwand für den Berater höher ist, da es mehr Finanzverträge gibt, die geprüft werden müssen.

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© FragFina GbR[/caption]

Ganzheitliche Beratung über alle Bereiche

Auch die Beratungswünsche, die mit einer unabhängigen Honorarberatung abgedeckt werden sollten, sind laut den Studienergebnissen sehr unterschiedlich. Die 85 %, die sich für eine Honorarberatung interessierten, erwarten eine ganzheitliche Beratung, die die Bereiche Versicherungen, Altersvorsorge, Geldanlagen, Immobilien und Finanzierungen abdecken. Der Großteil entfiel mit 24 % auf den Bereich Altersvorsorge sowie 21 % auf Geldanlage und Investment. Aber auch in Sachen BU, KV sowie Sachversicherungen sind die Befragten bereit, ein Honorar zu entrichten.

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© FragFina GbR[/caption]

„Uns hat anfangs die grundsätzlich hohe Akzeptanz überrascht. Dies wurde aber durch die selbstverständliche Erwartungshaltung, dass eine gute Beratung Geld kostet, und man das auch bezahlen möchte, übertroffen“, erläutert Dennis Rose, Gründer von FragFina.  „Ich glaube, dass das Thema Beratungshonorar noch in den Kinderschuhen steckt, aber viele Vorteile für die Verbraucherinnen und Verbraucher, aber auch für Branche und unsere Gesellschaft bringen kann.“ (lb)