Welche Fonds machen das Rennen?

26.03.2013

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Die heutigen Berufstätigen verlassen sich nicht mehr allein auf die gesetzliche Rente. Fonds als Bausteine zur Altersvorsorge können erste Wahl sein. Welche eignen sich hier am besten? Die Heidelberger Leben, Spezialist für fondsgebundene Altersvorsorge-Lösungen, hat ihre Fonds-Ampel als Richtschnur. Deren Fazit: Anleger, die in deutsche und/oder europäische Fonds investieren, liegen goldrichtig.

Für die Altersvorsorge kann man auf eine ganze Palette von Produkten zurückgreifen, von Lebensversicherungen über Banksparpläne bis eben hin zu Fonds. Diese bieten diverse Vorteile. Mit geringen Beträgen kann man beispielsweise die Möglichkeiten der Finanzmärkte nutzen. Für den langfristigen Vermögensaufbau eignen sich besonders Aktienfonds. Aktien bergen zwar ein höheres Risiko (wegen ihrer Schwankungsbreite), sind aber auch renditestärker. Ein stichhaltiges Argument, denn im weiten Universum der Kapitalanlagemöglichkeiten sieht es momentan düster aus, was die Renditeerwartungen betrifft. Die Entscheidung für Investmentfonds ist somit getroffen, doch welche Fonds sind „top“?

Die Heidelberger Leben hat jüngst ihre Jahresbilanz 2012, deren Basis die fünf „R“-Kriterien (Reputation, Rating, Rendite, Risiko und Review) sind, präsentiert. 61 Investmentfonds wurden bewertet. Als die besten Fonds 2012 gingen hervor: zwei Aktienfonds Deutschland, jeweils ein Aktienfonds Europa und Euroland sowie ein Aktienfonds Schwellenländer. Ihre Wertsteigerung bewegte sich zwischen 22 und 37 %. Es handelt sich um Schwergewichte im Markt. Wir werfen einen Blick auf die „Top-Fonds“:

Auf dem Siegerpodest thront der DWS Deutschland, ein Flaggschiff unter den Aktienfonds mit Fokus Germany. Der Fonds, seit knapp 20 Jahren am Markt, investiert nicht nur in Blue Chips, sondern auch in Nebenwerte, und das Team um die Fondsmanager Tim Albrecht und Christoph Ohme konnte sich über eine 1-Jahres-Wertentwicklung von 19,3 % (Stichtag: 07.03.13) freuen. Mit Sicht auf drei Jahre weist der DWS Deutschland eine Performance (Wertentwicklung) von 50,1 % auf und schlägt deutlich die Benchmark (Vergleichsindex), den MSCI Germany. Das Fondsmanagement stellt dabei aus rund 700 deutschen Aktien sein Portfolio zusammen. Bei der Branchenaufteilung liegen Konsumgüter aktuell mit einem Anteil von 24 % ganz knapp in Führung vor dem Sektor der Industriewerte. Auf diesen entfallen 22 %. Grundstoffe belegen mit 16 % den Bronzeplatz. Der Fonds lässt sich als Basisinvestment für die ganze Breite des deutschen Aktienmarktes einsetzen.

Den Fokus auf mittlere und kleinere Titel hat der Zweitplatzierte Threadneedle European Smaller Companies. Knapp elf Jahre managt Dave Dudding nun diesen 1997 aufgelegten Klassiker, das Volumen ist auf aktuell 1,5 Mrd. Euro angewachsen. Es ist aber nicht allein die Größe, die ihn erwähnenswert erscheinen lässt, sondern auch die Wertentwicklung auf kurze und mittlere Sicht. 28,2 % auf 12-Monatssicht bzw. 70,7 % auf drei Jahre sind ein klares Wort. Aktien aus mindestens acht verschiedenen Ländern und sechs Branchen müssen vertreten sein. Derzeit präferiert das Management Industriewerte, den Gesundheitssektor und Grundstoffe. Unternehmen, die trotz guter Wachstumsaussichten und hoher Markteintrittsbarrieren für Wettbewerber ein vergleichsweise niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis aufweisen, stehen auf der Kaufliste.

Nummer 3 im Reigen ist zwar kein Schwergewicht, dafür aber ein Oldtimer: Der Allianz Thesaurus, Jahrgang 1958, investiert vorwiegend in deutsche Standard und Spezialwerte nach einem mathematischen/ quantitativen Ansatz. Dabei sollen auch gezielt die Kurschancen von Titeln mit geringer Börsenkapitalisierung genutzt werden, um längerfristigen Kapitalzuwachs zu erwirtschaften. Der Fonds ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein aktiv gemanagter Fonds bei gleichem oder geringerem Risiko seine Benchmark (Vergleichsindex) schlagen kann. In den vergangenen drei Jahren konnte der Allianz Thesaurus knapp 32 % Wertzuwachs verzeichnen. Neben Industriewerten machen Finanztitel und Konsumgüter relativ gleichverteilt die Top-Holdings des Fonds aus.

Ohne Schwellenländer geht im Fondsuniversum wenig, deshalb erstaunt es wenig, dass mit dem Aberdeen Global EM Equity ein Vertreter aus den aufkommenden Staaten unter den Top 5 zu finden ist. In Euro gerechnet hat der Fonds für seine Investoren auf 3-Jahressicht eines der besten Ergebnisse aus der Kategorie Emerging Markets Fonds erzielt (+37,7 %). Das ist, auch angesichts der Größe des Fonds, eine beachtliche Leistung. Schließlich sagt man doch immer, dass große Fonds ähnlich schwer zu steuern seien wie Riesentanker. Der Aberdeen Global Emerging Markets hat ein Volumen von fast 12 Mrd. Euro und ist seit über einer Dekade auf dem Markt. Mindestens zwei Drittel des Fondsvermögens werden in Aktien oder aktienähnliche Wertpapiere von Unternehmen investiert, die entweder ihren Sitz in Schwellenländern haben oder ihre Geschäftstätigkeit hauptsächlich in Schwellenländern nachgehen. Es dominieren Unternehmen aus dem Finanzdienstleistungssektor (35 %) vor Energie- und Konsumtiteln. Knapp die Hälfte ist in drei der vier BRIC-Staaten (Brasilien, Indien und China) investiert.

Zu guter Letzt komplettiert der Pioneer Euroland Equity die besten Fünf. Der Fonds konzentriert sich auf wenige, ausgewählte Aktien (ca. 35 bis 40 Unternehmen), die das Potenzial haben, mittel- bis langfristig zu den „Best-Performern“ in der Eurozone zu gehören. Dies sind insbesondere die Aktien von Unternehmen, von denen das Fondsmanagement hinsichtlich ihres Wachstumspotenzials und der Qualität überzeugt ist. Konsequenterweise hat jede Position im Portfolio ein erheblich größeres Gewicht als im Vergleichsindex. Mit knapp 1,3 Mrd. Euro und 20 % Performance im 12-Monatsrückblick liegt der Fonds gut im Rennen. Deutsche und französische Titel, vorwiegend aus dem Finanz- und Industriesektor, machen rund die Hälfte des Nettovermögens aus.

Fazit. Die besten Fonds der Altersvorsorge nach den 5-R-Kriterien der Heidelberger Leben sind tendenziell großvolumige Fonds, die sich durch langjährige Expertise des Fondsmanagements und gute Wertentwicklungen auszeichnen. Wer über den geliebten Tellerrand hinausschaut und die Chancen der Schwellenländer entdeckt, ist im Vorteil. Diversifikation heißt das Zauberwort.

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Alexander Heftrich_

Altersvorsorge - Printausgabe 02/2013

http://finanzwelt.de/wp-content/uploads/Fonds_Ampel_2012_zur_Altersvorsorge.pdf