Wie gut sind die privaten Cyberversicherungen?

01.09.2021

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Michael Franke glaubt jedoch, dass die Qualität in Zukunft steigen wird. „Unsere Ratings schaffen Qualitätsstandards. Auf diese Weise entsteht Wettbewerb, nicht nur beim Preis, sondern vor allem bei den Leistungen. Wir sind uns sicher: Das Niveau wird sich deutlich verbessern.“

Am besten schneiden öffentliche Versicherer ab. So bieten diese ein breiteres Leistungsspektrum und erfüllen viele entscheidende Kriterien, während andere Versicherer lediglich wenige Leistungsbereiche abdecken. Die Spitzenposition geht an die relativ kleine ÖSA Öffentliche Versicherung Sachsen-Anhalt, die mit 78 % die Bestnote FFF erhalten. Die einzige private Versicherung in der Spitzengruppe ist die INTER Allgemeine Versicherung AG, die mit 71 % den dritten Platz belegt.

Dass die öffentlichen Versicherer im Bereich der privaten Cyberversicherung führend sind, ist für Michael Franke keine Überraschung: „Bei Verbrauchern wächst das Bewusstsein für die Risiken im Internet. Im Umfeld von Banken und Sparkassen bieten Cyber-Versicherungen einen niedrigschwelligen Einstieg in das Geschäft mit Privatkunden. Attraktive Angebote für Verbraucher vorzuhalten, ist also konsequent.“

Unklare Zukunft

Weil der GDV keine Zahlen zur Verbreitung von privaten Cyberversicherungen ausweist, ist laut Franke und Bornberg nur von geringen Stückzahlen auszugehen. Laut Michael Franke ist noch nicht entschieden, ob künftig eigenständige Cyber-Versicherungen oder konventionelle Cyber-Ergänzungen den Markt dominieren werden. Es sei durchaus möglich, dass sich etablierte Versicherer zunächst zurückhielten. Sicher ist sich Franke dahingehend, dass sich eigenständige Cyber-Tarife am ehesten durchsetzen könnten, wenn sie klare Profile und verlässliche Leistungsstandards bieten würden. Am Preis sollte das bei einer durchschnittlichen Jahresprämie von 71,47 Euro jedenfalls nicht scheitern (Preisspanne von 6,90 bis 184,45 Euro). „Wer allein für ein Netflix-Abo 8 Euro oder mehr im Monat ausgibt, darf beim Cyber-Schutz nicht sparen“, gibt Franke zu bedenken.

Die Bewertungsgrundlagen für das Cyber-Rating Privat 2021 sowie alle Einzelergebnisse stellt Franke und Bornberg unter diesem Link kostenlos bereit. Die Übersichten liefern stets eine Momentaufnahme. Sie werden laufend aktualisiert und um neue Produkte ergänzt. (ahu)