Zinssenkung? Kaum. Politischer Druck? Hoch. Und die Fed? Gespalten.
28.07.2025

Jörg Held - Foto: Copyright ETHENEA
Das Juli-FOMC-Treffen der US-Notenbank Federal Reserve steht vor der Tür und der Markt preist nur eine 1-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung ein – berichtet Jörg Held, Head of Portfolio Management & Portfolio Manager. Seine Einschätzung: Die unterschiedlichen Auffassungen der Mitglieder zur aktuellen Situation machen eine sofortige Senkung also unwahrscheinlich – trotz des politischen Drucks. Der Blick richte sich fest auf September für eine mögliche Reduzierung.
Held fasst die Erkenntnisse von Marktanalysten und Fed-Beamten zusammen:„Angesichts robuster Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten erwarten wir einen „Abwarten und Beobachten“-Ansatz.
Innerhalb des FOMC beobachten wir Meinungsverschiedenheiten: Fed-Gouverneur Christopher Waller fordert eine Zinssenkung im Juli und verweist auf einen sich abschwächenden Arbeitsmarkt und einmalige Tarifeffekte. Dies unterstreicht eine wachsende Spaltung innerhalb der Fed hinsichtlich des Zeitpunkts und der Notwendigkeit von Zinsanpassungen.
Worauf unserer Meinung nach zu achten ist: Inflations- und Arbeitsmarktdaten bleiben von größter Bedeutung. Die Unsicherheit bei den Zöllen und der potenzielle politische Einfluss auf Jerome Powells Haltung sind ebenfalls wichtige Faktoren für Anleger.
Wir sehen in der aktuellen Haltung des FOMC eine „meisterhafte Inaktivität“, da die politischen Entscheidungsträger gemischte Signale und interne Meinungsverschiedenheiten navigieren. Anleger sollten sich auf anhaltende Volatilität einstellen, insbesondere rund um das September-Treffen.“ (ah)

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