Zu früh für eine hoffnungsvolle Entwarnung

28.04.2022

Foto: © JavierArtPhotography - stock.adobe.com

2022 kann zu einem Schreckensjahr werden. Die rasante Talfahrt an den internationalen Börsen im Zuge des Ukraine-Krieges lässt aufhorchen. Nach Jahren der stetigen Aufwärtsbewegungen folgt nun die Ernüchterung. Panik und hohe Volatilität sind die Folge. Es bleibt inständig zu hoffen, dass die kriegerische Auseinandersetzung mit allem verbundenen Leid ein Ende findet. Ob es einen versöhnlichen Abschluss für die Finanzmärkte gibt, steht in den Sternen. Eine Momentaufnahme Mitte März.

Rasanter Abverkauf

Mit Ausbruch der Ukraine-Krise änderte sich das Koordinatensystem. Furcht und Angst greifen um sich. Investoren verkaufen, mitunter panikartig und lassen die Märkte einbrechen. Am 07.03. rauschte der deutsche Leitindex bis auf 12.600 Punkte ab. Zur Erinnerung – zum Jahreswechsel knackten wir noch die 16.000er Marke. Rings um den Globus kam es zu saftigen Abschlägen. Kein Wunder, mit dem Einmarsch der Russen in die Ukraine ist die Weltgemeinschaft in Aufruhr versetzt worden. „In der Vergangenheit hatten regionale Konflikte weniger Auswirkungen auf das Geschehen an den Kapitalmärkten. In diesem Fall liegt die Sache aber anders. Zum einen handelt es sich bei Russland um ein Land mit großem militärischem Potenzial und zum anderen ist das Riesenreich ein bedeutender Player auf den Rohstoffmärkten. Es könnte zu Verknappungen und weiter steigenden Preisen führen“, so Jean-Marie Mercadal, Head of Investment Strategies, OFI Asset Management. Wolfgang Juds, Geschäftsführer der CREDO Vermögensmanagement GmbH, sieht die aktuelle Lage Anfang/Mitte März wie folgt: „Der Krieg in der Ukraine hat die Aussichten für die Weltwirtschaft zumindest kurzfristig stark eingetrübt. Derzeit ist völlig offen, wie stark die Rückgänge und Einbußen für alle Beteiligten sein werden. Der Rubel wertet massiv ab und die russischen Anleihen stehen unter enormen Druck. Die russische Börse ist derzeit geschlossen. Fonds mit russischen Aktien sind derzeit nicht handelbar. Vorübergehend kann niemand mit Gewissheit sagen, wie es weitergeht.“

Weiter auf Seite 2