AfW: Zehn Thesen für eine generationengerechte Altersvorsorge
09.10.2025

Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW / Foto: © AfW
Der AfW Bundesverband Finanzdienstleistung veröffentlicht zehn Thesen zur Reform der Altersvorsorge. Das Papier will – auch mit Blick auf die heute verkündeten Ergebnisse des Koalitionsausschusses – die politische Diskussion anfeuern und die Umsetzung praxistauglicher Lösungen beschleunigen: mehr Renditechancen am Kapitalmarkt, einfache Prozesse, eine starke betriebliche Säule sowie Wahlfreiheit der Produkte und Vertriebswege.
„Deutschland hat kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem,“ sagt Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW. „Altersvorsorge muss für die Menschen einfacher, renditestärker und verlässlich werden. Genau dafür stehen unsere zehn Thesen: weniger Bürokratie, mehr Wahlfreiheit und Beratung, die ankommt. Ein flexibles Altersvorsorgekonto statt Garantiezwang, eine entschlackte Riester-Förderung, eine bAV mit Opt-out – auch außerhalb der Tarifbindung –, weniger Bürokratie für kleine und mittlere Unternehmen und die klare Einbindung unabhängiger Beratung. So kommen Reformen bei den Menschen an.“
Die zehn Thesen auf einen Blick
- Kapitalgedecktes Altersvorsorgekonto einführen: flexibel, renditeorientiert, anbieter- und vertriebsneutral.
- Riester grundlegend reformieren: Bestand schützen, Bürokratie abbauen, fondsbasierte Optionen stärken, Auszahlphase flexibilisieren.
- Frühstart-Rente umsetzen und verzahnen: Finanzbildung früh fördern, nahtlosen Übergang in erwachsene Vorsorge ermöglichen.
- Gesetzliche Rente generationengerecht stabilisieren: Automatismen stärken, teure Sonderwege überprüfen.
- Kultur der kapitalmarktbasierten Vorsorge fördern: verständliche Information, klare steuerliche Anreize, weniger Vorurteile gegen Aktien und Fonds.
- Betriebliche Altersvorsorge stärken: Opt-out-Modell auch ohne Tarifbindung ermöglichen, KMU-tauglich ausrollen, Förderung für Geringverdienende praxistauglich gestalten – ohne zusätzliche Bürokratie.
- An erfolgreichen Auslandsmodellen orientieren: Prinzipien übernehmen, ohne deutsche Besonderheiten zu ignorieren.
- Unabhängige Beratung stärken: qualifizierte Vermittlerinnen und Vermittler als Reichweiten- und Vertrauensanker einbinden.
- Keine Ausschlüsse von Vertriebswegen: Wahlfreiheit sichern; fairer Wettbewerb der Kanäle statt Monopole.
- Bürokratie abbauen und digitalisieren: Prozesse vereinfachen, Kosten senken, Akzeptanz erhöhen.
„Der ‚Herbst der Reformen‘ ist die Chance, jetzt die Weichen für Jahrzehnte zu stellen,“ so Wirth weiter. „Unsere Thesen sind ein Angebot an die Politik: Wir bringen Praxiswissen ein, damit Reformen zügig und wirksam umgesetzt werden.“ (mho)

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