Als Familienunternehmen kümmern wir uns vor allem um die Menschen

07.09.2020

Lars Knackstedt, Vorstand DVAG / Foto: © DVAG

Am 1. Juli feierte die Deutsche Vermögensberatung AG ihren 45 Geburtstag. Obwohl für den Frankfurter Finanzvertrieb mittlerweile ca. 17.000 Vermögensberater arbeiten, ist er nach wie vor ein Familienbetrieb. Welche Vorteile das mit sich bringt und welche Herausforderungen Gegenwart und Zukunft für die DVAG bereit hält, darüber sprachen wir mit Vorstand Lars Knackstedt.

finanzwelt: Wie hat sich Corona im Finanzbereich bemerkbar gemacht? Lars Knackstedt: Natürlich fragen auch wir uns immer: Wie werden sich die Ergebnisse verändern dieses Jahr? Aber als Familienunternehmen stehen für uns vor allem die Menschen im Vordergrund. Und damit die Frage: Wie machen wir es möglich, dass sich die Vermögensberater weiterhin bestmöglich um ihre Kunden kümmern können? Und zwar auch in unsicheren Zeiten, denn gerade da sind sie auf guten Rat angewiesen. Deswegen haben wir beispielsweise früher und schneller als geplant unsere Beratungsanwendung „Vermögensplanung digital“ gelauncht, durch die wir dem Kunden ein ganzheitliches Beratungserlebnis ohne Medienbruch bieten können. Auch wenn der Vermögensberater nicht direkt vor Ort ist. Insofern hat Corona für uns, wie für viele andere auch, einfach einen kleinen Turbo gezündet. Wir versuchen, in jeder Krise auch immer eine Chance zu sehen und die gilt es dann zu nutzen.

finanzwelt: Ein schöner Vorsatz, aber wie funktioniert das bei einem so großen Unternehmen wie der DVAG? Knackstedt: Ich denke, Familienunternehmen - und so auch die DVAG - profitieren von kurzen Entscheidungswegen und schnellen Reaktionszeiten. Es ist viel weniger förmlich und leichter, einfach zur Eigentümerfamilie zu gehen und offen über Möglichkeiten zu sprechen, als sich vor einem Saal voller Aktionäre und Analysten, die oftmals vor allem an die Quartalszahlen denken, rechtfertigen zu müssen. Und durch unsere geringe Fluktuation sind wir ein eingespieltes Team. Das merke ich immer wieder in Vorstandssitzungen und in Gesprächen mit Entscheidungsträgern.  Unsere Vorstände gehen bei uns eher in Rente als zu wechseln – anders als zum Beispiel in der Bankenlandschaft. Wenn sie gemeinsam im Team langfristig für die gleichen Ziele arbeiten, dann erkennen sie auch gemeinsam, welche bestimmten Schritte erforderlich und wichtig sind. So fallen auch strategisch relevante Investitionsentscheidungen leichter.

finanzwelt: Und wie sehen solche Entscheidungen aus? Knackstedt: Hohe Investitionen in die Zukunft gehören für uns schon immer zur Geschäftspolitik dazu. Im Kern ist es unser Anliegen, unser klassisches Geschäft weiterzuentwickeln und zu perfektionieren. Es geht darum, die Wünsche aus dem Vertrieb und die finanzielle Umsetzbarkeit zusammenzubringen. Genau das ist es im Grunde, was uns alle antreibt. Schließlich arbeiten wir als Servicegesellschaft für unsere Vermögensberater. Darauf ist jede Abteilung ausgerichtet und das wird bei jeder Entscheidung berücksichtigt. Unser Ziel ist es, für die Vermögensberater ein Umfeld zu schaffen, in dem sie am besten arbeiten können. Dafür versuchen wir, ihnen dort wo es geht, den Arbeitsalltag zu erleichtern und Dinge abzunehmen: Von rechtlichen Fragestellungen bis zum IT-Support. Wer selbstständig ist, weiß, wie viel Zeit solche Sachen beanspruchen können.

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