Betriebsunterbrechung auf Platz 1 der Risiken
06.11.2025

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Aon, ein Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen mit Lösungen in den Bereichen Risiko- und Versicherungsmanagement sowie HR-Dienstleistungen, hat die Ergebnisse seiner Global Risk Management Survey 2025 veröffentlicht, die auf Erkenntnissen von fast 3.000 Risikomanagern, Führungskräften und Entscheidungsträgern aus 63 Ländern und 16 Branchen – sowohl aus öffentlichen als auch privaten Unternehmen aller Größen. Die zehnte Ausgabe zeigt, dass Unternehmen sich in einer Ära zunehmender Disruption bewegen, in der geopolitische Unsicherheit und technologischer Wandel die globale Risikolandschaft neu definieren.
Auf Platz 1 der Risiken in Deutschland nennen die Befragten Betriebsunterbrechungen, die nicht nur direkte finanzielle Verluste verursachen, sondern auch langfristige Auswirkungen auf Kundenbeziehungen, Lieferketten und die Reputation haben können – und damit im Vergleich zur Umfrage aus dem Jahr 2023 nochmals an Bedeutung gewonnen haben, wo sie noch auf Platz 3 rangierten. Ob durch Cyberangriffe, Naturkatastrophen oder technische Ausfälle – jede Unterbrechung gefährdet die Geschäftskontinuität und kann zu Vertragsstrafen, Produktionsausfällen oder Marktanteilsverlusten führen.
Auch Cyberangriffe stehen sowohl in Deutschland als auch in den globalen Ergebnissen weiterhin ganz oben auf der Liste aktueller und zukünftiger Risiken in deutschen Vorstandsetagen – im Einklang mit den globalen Ergebnissen. Sie sind ein Haupttreiber für Betriebsunterbrechungen und wirtschaftliche Abschwächung infolge von Datenpannen. Dies unterstreicht, dass Cybersicherheit eine strategische Priorität bleiben muss: Ein einziger Vorfall kann den Betrieb stören, das Vertrauen der Kunden untergraben und erhebliche finanzielle sowie regulatorische Folgen nach sich ziehen.
Das Risiko der Konjunkturabschwächung und langsamen wirtschaftliche Erholung rangiert weiterhin sowohl global als auch in Deutschland auf Platz 3 – ein Indikator für die anhaltende Unsicherheit in den Märkten.
Geopolitische Volatilität ist seit der letzten Umfrage 2023 unter den in Deutschland befragten Entscheidern sehr deutlich gestiegen und zählt nun zu den am schnellsten wachsenden Risiken in Europa. Dies spiegelt die zunehmende Besorgnis über internationale Instabilität und deren Auswirkungen auf wirtschaftliche Leistung, Lieferkettenresilienz und regulatorischen Handel in Deutschland und Europa wider. In der globalen Umfrage rangiert geopolitische Volatilität nur auf Rang 9.
Tobias Sticht, Chief Commercial Officer bei Aon Deutschland, erläutert: „Europa steht vor einem einzigartig komplexen Risikoumfeld. Geopolitische Spannungen, wirtschaftliche Unsicherheit und regulatorische Veränderungen treffen auf rasanten technologischen Wandel und Klimadruck. Doch inmitten der Disruption liegt auch eine Chance. Organisationen, die ihren Umgang mit Risiken neu denken – und sie nicht nur als Compliance-Thema, sondern als strategischen Hebel betrachten – sind besser aufgestellt, um sich anzupassen und zu wachsen.“
Verglichen mit der 2023er Umfrage ist das Thema Naturkatastrophen neu in die deutschen Top Ten auf Platz 8 aufgerückt, was angesichts der Zunahme extremer Wetterereignisse weltweit eine realistische und angemessene Einschätzung der aktuellen Risikolage widerspiegelt. In den globalen Top Ten kommt das Thema nicht vor. HR-bezogene Risiken hingegen, wie z.B. die Gewinnung von Fachkräften oder genereller Mangel an Arbeitskräften, sind seit 2023 sowohl global als auch in Deutschland von den ersten 10 Plätzen verschwunden. Jedoch bleibt eine zukunftsweisende Personalstrategie entscheidend, um Volatilität zu bewältigen, Innovation zu fördern und Wachstum zu sichern. (mho)

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