Bitcoin – Auf dem Weg zu neuen Allzeithochs

24.03.2021

Florian Grummes, Managing Director Midas Touch Consulting / Foto: © Midas Touch Consulting

Seit der Finanzkrise ist das Verhältnis von Staatsverschuldung zum Bruttoinlandsprodukt in den letzten 13 Jahren in den USA bereits auf den höchsten Stand seit dem 2. Weltkrieg gestiegen. Das „Congressional Budget Office“ geht in seinen neuesten langfristigen Haushaltsprognosen davon aus, dass sich die US- Schuldenlast in den nächsten 30 Jahren verdoppeln wird und im Jahr 2051 ca. 202 % der Wirtschaftsleistung entsprechen dürfte. Die Projektion deutet also auf eine weitere Schuldenexplosion hin. Das Wirtschaftswachstum, welches es dank der Corona-Krise gar nicht mehr gibt, wird damit in keinem Fall Schritt halten können, während die Defizite immer exponentieller wachsen.

200 Jahre Zinsen in den USA. Quelle: Visual Capitalist

Um diese gigantischen Schuldenberge finanzieren zu können, wurden die Zinsen in den vergangenen Jahrzehnten bereits immer stärker von den Notenbanken nach unten manipuliert. Der jüngste Zinsanstieg in den USA ist daher im großen Bild bislang verschwinden gering. Sollten die Notenbanker die Kontrolle über die Anleihenmärkte und damit über die Zinsen verlieren, kann es schnell sehr hässlich werden.

Vorerst können wir aber davon ausgehen, dass die Zentralbanken alles daransetzen werden, um die in den letzten Monaten gestiegenen Renditen wieder einzufangen. Sollten sich die jüngsten Turbulenzen auf dem Anleihenmarkt fortsetzen, könnte die Fed mit der „Operation Twist wie schon in der Vergangenheit die Zinsstrukturkurve strecken. Dabei handelt es sich um eine geldpolitische Initiative, bei der durch den zeitlich abgestimmten Kauf und Verkauf von US-Staatsanleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten die langfristigen Zinssätze gesenkt werden sollen. Bei dieser Finanzakrobatik wird zwar kein neues Geld gedruckt, die Finanzmärkte könnten sich aber nach den zuletzt deutlich gestiegenen Zinsen zumindest wieder etwas beruhigen.

Fed „Treasuries“-Käufe. Quelle: © Tavi Costa via Twitter am 9. März 2021

In der Vergangenheit konnte die Fed die Anleger so zumindest vorübergehend von den „ultrasicheren“ Treasuries hin zu Anleihen mit mehr Risiko und Ertrag lenken. Im Grunde genommen betreibt man aber die sogenannte „Yield Curve Control“ (YCC) bereits seit dem Juni 2020. Denn seitdem hat die Fed riesige Mengen an Treasuries aufgekauft. Alleine in den vergangenen vier Woche kamen 95 Mrd. USD hinzu. Davon waren 90% Anleihen mit längerer Laufzeit.

Offizielle Konsumentenpreisinflation im Vergleich zu Shadow Stats. vom 10.März 2021. Quelle: Shadowstats

Die Leidtragenden dieser unverantwortlichen Geldpolitik sind die Bürger in den USA und letztlich aufgrund des de facto Dollarstandards alle Menschen auf diesem Planeten. Dabei wird der offizielle Verbraucherpreisindex in den USA vom Bureau of Labor Statistics (BLS) veröffentlicht und sollte eigentlich den Bürgern als Orientierungshilfe dienen. Stattdessen wurden in den letzten Jahrzehnten die Formeln zur Berechnung aber immer wieder angepasst und geschönt (z.B. hedonistischer Warenkorb).

Basierend auf der Methodik von vor 1980 berechnet John Williams von Shadowstats derzeit Inflationsraten in den USA von ca. 9% p.a.. Die Behörden müssten also wesentlich höhere offizielle Inflationsraten vermelden. Stattdessen werden die Bürger mit statistischen Tricks bewusst hinters Licht geführt und man kann mit Fug und Recht sagen, dass der überall verwendete CPI ein völlig fehlerhaftes Maß für die Lebenshaltungskosten ist und keineswegs die echte Inflation in den USA widerspiegelt.

Was das alles zur Folge hat, lesen Sie auf Seite 5