Blockchain - Revolution oder vorübergehender Trend?

14.06.2019

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Öffentliche und private Blockchains

Kryptowährungen wie der Bitcoin werden in öffentlichen Blockchains „verwaltet“. Für Unternehmen ist eine private Blockchain ganz spannend. In diesem Fall sind die Benutzer bekannt und in privaten Blockchains wie z. B. Hyperledger kann man die Rechte auf die Zugriffe steuern. Wenn mehrere Parteien regelmäßig verifizierte Daten austauschen müssen und diese womöglich noch voneinander abhängen, wird die Blockchain interessant. Besonders in Kombination mit den sogenannten „Smart Contracts“.

Smart Contracts

Smart Contracts bilden Verträge auf Software-Basis ab. Es können verschiedene Vertragsbedingungen hinterlegt werden und während des Vertragsverlaufs werden definierte Aktionen z. B. eine Auszahlung automatisch nach dem „Wenn-Dann-Prinzip“ ausgeführt. Natürlich nur dann, wenn die zugrundlegende Vertragsbedingung erfüllt wird. Eine triviale Form eines Smart Contracts ist der Getränkeautomat. Nachdem man eine Münze eingeworfen hat, kommt automatisch das Getränk raus. Die dezentrale Speicherung der verifizierten Daten und Authentifikation der Teilnehmer durch die Blockchain-Technologie rückt dieses Konzept wieder ins Rampenlicht. Banken und Versicherer sind elektrisiert und Experten sehen Potenzial zu Milliardeneinsparungen. Die Vertragspartner stehen ständig digital über die Blockchain im Austausch miteinander. Ohne eine vermittelnde Instanz – also ohne Menschen – das reduziert die Transaktionskosten extrem und vermeidet Fehler. Alle Beteiligten profitieren von dem beschleunigten Abwicklungstempo.

Bedenken

Als das erste Auto oder die erste Eisenbahn entwickelt wurden, gab es wie bei jeder neuen Technologie große Besorgnisse. Damals wurden gesundheitlich schädliche Folgen, die bei Geschwindigkeiten von über 20 km/h entstehen, befürchtet. Heute sind es eher juristische Bedenken. Es besteht großer Nachholbedarf in den Bereichen Datenschutzrecht, Zivilrecht, AGB-Recht und DSGVO. Doch Bedenken haben eine nutzenbringende Technologie noch nie verhindert.

Fazit

Haben Blockchains und Smart Contracts das Potenzial, unsere Branche zu revolutionieren? Das Potenzial existiert ganz klar. Die Blockchain kann Partner und Unternehmen miteinander auf völlig neue Weise verbinden. Durch die unveränderbare Verankerung bestimmter Informationen und durch transparente Smart Contracts wird eine neue Art von Vertrauen geschaffen. Neben großen IT-Konzernen und InsurTech Start-ups beschäftigen sich auch mittelständische Softwarehäuser der Branche mit dem Thema. Dazu meint Torsten Buse, Geschäftsführer der JCP Informationssysteme aus Hagen: „Die Blockchain-Technologie bietet die Möglichkeit für neue Geschäftsmodelle und stimuliert grundlegende Innovationen in der Versicherungsbranche und darüber hinaus. Dank Blockchain können Prozesse beschleunigt, sowie Kosten und Risiken reduziert werden. Wir arbeiten derzeit mit Partnern und Hochschulen an verschiedenen Blockchain-Projekten.“ Die eingangs beschriebene Disintermediation beschreibt einen Bedeutungsverlust von Intermediären (Vermittlern zwischen verschiedenen Akteuren) in einem Wirtschaftssystem. Ich bin davon überzeugt, dass die Blockchain-Technologie Sie als Berater Ihres Kunden keinesfalls ersetzen kann. Sie wird Prozesse beschleunigen, transparenter gestalten und Ihnen mehr Zeit rund um Ihre Kernkompetenz verschaffen: Die professionelle Beratung Ihres Kunden.

Falls wir dieses Thema vertiefen sollen, bitte ich Sie, einfach an die Redaktion zu schreiben. Sie erreichen uns wie immer unter software@finanzwelt.de. (cje)