Corona ist keine Kaufpreisbremse

30.04.2020

Köln verzeichnete in einer Untersuchung den größten Anstieg bei den Kaufpreisen für Wohnungen / Foto: © John Smith - stock.adobe.com

Im ersten Quartal des neuen Jahrzehnts haben drei deutsche Metropolen zweistellige Preissteigerung im Neubausegment zu verzeichnen. In Berlin macht sich bereits der Mietendeckel bemerkbar – aber nicht gerade zum Nutzen der Mieter.

Der Immobilienmarkt bleibt von der Corona-Krise bislang weitgehend unberührt. Das zeigt auch die aktuelle Wohnungsmarktanalyse von PROJECT Research, in der quartalsweise die Angebotskaufpreise im privat finanzierten Geschosswohnbau in den Metropolregionen Berlin, Hamburg, Frankfurt, München, Düsseldorf, Köln und Wien untersucht werden. So notierten die Wohnungsangebotspreise in vielen deutschen Großstädten sowie in Wien weiterhin auf einem ähnlich hohen oder sogar leicht höheren Niveau. „Unsere eigens durchgeführten März-Recherchen, die speziell je nach Standort zwischen Anfang und Ende März erfolgten, zeigen bislang keinerlei Auswirkungen der Corona-Krise, weder bezüglich der Verkaufspreise noch bezüglich der verkauften Einheiten. Es kam lediglich zu vereinzelten Vertriebsstopps“, erläutert Dr. Matthias Schindler, Vorstand Projektentwicklung der PROJECT Real Estate AG.

Köln ist Spitzenreiter

Laut der aktuellen Wohnmarktanalyse müssen Wohnungskäufer in Köln im Schnitt 5.970 Euro für eine privat finanzierte Wohnung bezahlen, ein Anstieg von 11,9 % gegenüber der Untersuchung im Vorjahresquartal. Die Rheinmetropole nimmt damit schon das zweite Quartal in Folge eine ähnliche Entwicklung wie Nürnberg, wo wegen der geringen Gesamtanzahl an Objekten bereits einzelne Projekte einen großen Effekt auf das Preisniveau haben. Den zweit höchsten Anstieg aller Stadtgebiete verzeichnete Hamburg, wo die Preise um 11 % auf durchschnittlich 6.608 Euro pro Quadratmeter stiegen. Für diese Preise ist in München aber nicht einmal die günstigste Wohnung zu haben: In der bayerischen Landeshauptstadt müssen Wohnungskäufer im Schnitt 10.603 Euro je Quadratmeter aufbringen, ein Anstieg um 10,6 %. Somit legt die Isarmetropole auf hohem Niveau weiter zu. Die günstigste Wohnung kostete hier 7.112 Euro pro Quadratmeter.

Ein breites Mittelfeld

Wesentlich moderater verläuft die Preisentwicklung hingegen außerhalb der Millionenstädte: So werden in Frankfurt im Schnitt 7.727 Euro je Quadratmeter und damit 4,5 % mehr als im Vorjahresquartal fällig. Etwas günstiger kommen Wohnungskäufer in Düsseldorf weg, so sie im ersten Quartal durchschnittlich 7.339 Euro bezahlen mussten, 5,6 % mehr als ein Jahr zuvor. Die Gründe für die sehr ähnliche Preisentwicklung sind in den beiden Städten aber sehr unterschiedlich: Während speziell in Düsseldorf das niedrige Angebot eine Rolle bei dieser Entwicklung spielt, bestätigt sich im Stadtgebiet Frankfurt der Trend einer Verlangsamung des Wachstums. So verzeichnet das Umland der Mainmetropole ein deutliches Kaufpreisplus. Bspw. stiegen die Durchschnittspreise in Wiesbaden um satte 14,2 %. Im Frankfurter Stadtgebiet waren zweistellige Zuwachsraten im noblen Stadtteil Sachsenhausen sowie im Ostend zu verbuchen.

Wie sich die Wohnungspreise in den anderen Städten entwickelt haben, lesen Sie auf Seite 2