Dauerkrise beim Konsumklima

25.09.2025

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Der GfK-Konsumklimaindex ist im Oktober von -23,5 auf -22,3 gestiegen. Die Prognosen lagen bei -23,3. Dennoch bleibt das Bild eingetrübt. Der Index verharrt tief im negativen Bereich, die Konsumstimmung ist weiterhin schwach und die schlechte Laune der Verbraucher droht zum Dauerzustand zu werden.

Die Verunsicherung sitzt tief. Belastende Faktoren wie der Krieg in der Ukraine, neue US-Zölle, die die Exportlage erschweren, und anhaltende politische Unsicherheit drücken spürbar auf die Kaufbereitschaft.

Ganz so düster ist das Bild aber nicht. Die Inflation hat sich inzwischen normalisiert, die Zinsen liegen niedriger. Beides eigentlich gute Voraussetzungen, um die Konsumfreude wieder anzukurbeln. Doch in den Zahlen spiegelt sich das kaum wider. In den letzten Monaten legten die Einzelhandelsumsätze immer weniger stark zu. Im Juli lag das Plus im Jahresvergleich nur noch bei 1,9 Prozent, während die US-Konsumenten im August ein sattes Umsatzwachstum von 5,0 Prozent verzeichneten.

Für Unternehmen mit starker Abhängigkeit vom deutschen Markt, etwa Zalando, sind das zunächst keine guten Nachrichten. Eine träge Nachfrage bedeutet Druck auf das Umsatzwachstum. Und auch für den Euro könnte die schwache Konsumneigung zum Problem werden. Eine anhaltende Flaute im deutschen Binnenmarkt könnte die jüngste Euro-Rally zumindest bremsen.

Der GfK-Index ist jedoch nur ein Stimmungsbarometer, kein alleingültiger Gradmesser. Für Anleger bleibt er ein nützlicher Frühindikator, aber Entscheidungen sollten nie ausschließlich darauf gestützt werden.

Marktkommentar von Maximilian Wienke, Marktanalyst bei eToro.